Freundin in Ottakring mit Fäusten und Fleischschlögel erschlagen: Mordanklage

Der Gerichtsmediziner Wolfgang Denk geht davon aus, dass der 25-Jährige nicht nur mit Fäusten, sondern zusätzlich ein halbes Dutzend Mal mit einem Fleischschlögel auf das Opfer eingedroschen hat, das massive Verletzungen im Kopf, Hals-, Brust- und Bauchbereich aufwies.
Schon länger Gewalt in Beziehung
Die Beziehung zwischen dem Paar war seit längerem von Gewalt geprägt. 2008 saß der beschäftigungslose David E. mehrere Monate im Gefängnis, nachdem er seine Partnerin mit einem Hundeknochen verprügelt hatte. Da sie sich danach nicht von ihm trennte, schritt vorsorglich das Jugendamt ein und sorgte dafür, dass die sieben Jahre alte, aus einer vorangegangenen Beziehung stammende Tochter der Frau zu den Großeltern kam.
Zu der letztlich tödlichen Attacke, bei der das Opfer auch mit Füßen getreten und einer Hundeleine gewürgt wurde, soll es laut Anklage um 5.00 Uhr in der Früh gekommen sein. Erst um 9.52 Uhr verständigte David E. den Polizeinotruf. “Aufgrund der Vielfalt und Schwere der Verletzungen wäre der Eintritt des Todes der Frau auch durch rasche ärztliche Hilfe nicht zu verhindern gewesen”, hält Staatsanwältin Julia Kalmar in ihrer Anklageschrift fest.
Mordanklage: Version des Angeklagten
Bei seinen ersten Beschuldigteneinvernahmen hatte der Angeklagte erklärt, er habe Veronika N. im Zuge eines Streits “ein paar Watschen gegeben”. Bei der vierten Einvernahme räumte er ein: “Ich habe auf sie eingedroschen wie ein Wilder.” Die Tritte und die Verwendung eines Schlögels und eines Drosselwerkzeugs stellte der 25-Jährige in Abrede.
Die Mordanklage ist bereits rechtskräftig, Verteidigerin Astrid Wagner hat auf einen Einspruch verzichtet. Der Schwurprozess, in dem es für David E. um zehn bis 20 Jahre oder lebenslang geht, wurde auf den 17. April anberaumt.
(apa/red)