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Freunde, Friede… Wasserloch

Als das Wasserloch austrocknet, müssen die Tiere einen Weg finden, um zu überleben - und das gelingt nur gemeinsam.
Als das Wasserloch austrocknet, müssen die Tiere einen Weg finden, um zu überleben - und das gelingt nur gemeinsam. ©Verena Kogelnig
Theaterstück über die Savannensonne, die zusammenschweißt – wie aus Feinden Freunde werden.
Chora Theater Freunde fürs Leben
Chora Theater Freunde fürs Leben 2

Feldkirch Etwas anderes als Streit ist kaum zu erwarten, wenn Gazelle und Gepard, Zebra und Löwe sich an einem Wasserloch den Durst stillen wollen. Doch gerade als das Wasser austrocknet, bietet sich für die so verschiedenen Tiere eine Gelegenheit, zueinander zu finden – oder sogar „Freunde fürs Leben“ zu werden. Unter ebendiesem Titel ließ Margit Proske ihre Figuren am vorigen Samstag im Theater am Saumarkt auftreten. Ihr junges Publikum verfolgte, wie die Sonnenglut die Tiere auf ihrem Weg durch Savanne und Wüste immer mehr zusammenschweißte.

Mit dem Mangel fängt der Frieden an

Proske gründete bereits 2002 das „Chora Theater“, in dem sie ihre eigenen Stücke umsetzt. Vorwiegend richten sich die Inszenierungen der in Arbon in der Schweiz lebenden Theatermacherin an Kinder zwischen drei und acht Jahren. Von der Geschichte über die Figuren bis zum Bühnenbild gestaltete sie auch diesmal alles selbst. Die Savannentiere schnitzte sie aus Schaumstoff – und dies so überzeugend, dass sich ihr Publikum ganz in die glühende Welt um das Wasserloch versetzt fühlte. Dort begegneten die Kinder der zarten, lebhaften Gazelle, die sich um Nico, das Nilpferd, kümmerte – dieses war vom Verschwinden des Wassers am stärksten bedroht. Sie trafen den streitsüchtigen, fauchenden Löwen und seinen Konkurrenten, den Gepard – die beiden rauften sich auf der Suche nach dem lebenswichtigen Nass doch noch zusammen. Sie erlebten, wie das zögernde Zebra seinen Mut fand und seinem Erzfeind, dem Löwen, half. Nie hätten die Tiere es jedoch geschafft ohne die Bereitschaft der Elefanten, ihr Wasser mit den neuen Freunden zu teilen. So konnte Nico endlich wieder in seinem Element schwimmen, Nilpferd-Saltos vollführen und dabei allen eine kühle Dusche verpassen.

Kein Klischee-Löwe

Proskes Protagonisten sind meist Tiere. Deren Gestalt und Charakter studiert sie vor dem Formen lange. Sie kreiert keinen Klischee-Löwen – so tönt es von den Kindern auch: „Der sieht aber echt aus!“ Die Kraft der Tiere übertrüge sich dieserart auf die Figuren und weiter auf die Kinder, ist die zertifizierte Theaterpädagogin überzeugt. Das Alter der Kinder, für welche sie ihre Werke schafft, betrachtet sie als die magischen Jahre: „Da haben Kinder noch Kontakt zum Archetypischen, zur Natur. Sie verstehen unmittelbar das Magische.“ VKO

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