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Frequency Tag 2: Heißer Tag, kühle Nacht

Auch der zweite Tag des Frequency verlief ohne gröbere Zwischenfälle.
Auch der zweite Tag des Frequency verlief ohne gröbere Zwischenfälle. ©APA/HERBERT P. OCZERET
Die Prophet of Rage und auch die Swedish House Mafia heizte den Frequency-Besuchern am zweiten Tag des Festivals richtig ein. Zu schaffen machte allerdings die relativ kalte Nacht.
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Die Stücke kennt man, und eigentlich auch die Themen. Aber die Prophets of Rage sind selbst im Jahr 2019 höchst aktuell unterwegs. Die US-Supergroup, die aus Mitgliedern von Rage Against The Machine, Public Enemy und Cypress Hill besteht, beschloss auf der Green Stage den zweiten Frequency-Tag - und wie! Politrock vom Feinsten sorgte für ordentlich Stimmung vor der Bühne.

Was kein Wunder war: Wer Hits wie "Testify", "Bullet In The Head" oder "Killing In The Name" aus dem Köcher ziehen kann, muss sich eigentlich keine Sorgen machen. Die Rage-Klassiker aus den 90er-Jahren verfehlen ihre Wirkung auch heutzutage nicht, wissen mit markanten Riffs und einem unbarmherzigen Groove zu überzeugen und sind so ganz nebenbei immer noch wütende Anklage all dessen, was in unserer Welt ihrer Ansicht nach falsch läuft. Immerhin wurden die Prophets of Rage vor rund drei Jahren auch gegründet, um gegen Trump und Co ins Feld zu ziehen.

Swedish House Mafia heizte ein

Klotzen, nicht kleckern war zur selben Zeit das Motto auf der anderen Seite des Festivalgeländes: Auch hier handelte es sich um eine Supergroup, nur nicht aus dem Rockzirkus, sondern der Electroszene. Die drei Schweden Axwell, Steve Angello und Sebastian Ingrosso sind schon für sich genommen überlebensgroße Stars, aber zusammen wird dann eben noch ein Schäuferl mehr abgeliefert. Gottgleich standen die drei DJs über den Dingen, jeder einen Thron für sich, und spielten mit der Menge. Tanzbar war da sowieso alles, aber man musste erstmal Zeit dafür finden - denn diese Licht- und Effektshow sorgte für offene Münder.

Wer sich ein DJ-Set als statische Sache vorstellte, wurde also schnell eines Besseren belehrt, dafür gab es viel zu viele Abschnitte, die abgeackert wurden, dramaturgische Bögen, die gespannt wurden, eingängige wie sperrige Tracks, die ihren Weg auf diese Festivalbühne fanden. Dabei musste es nicht nur melodisch zur Sache gehen, auch der gerade Beat mit ordentlich Wumms wurde gerne bedient. Als Abschluss und Kontrapunkt des zweiten Tages waren Swedish House Mafia jedenfalls eine kurzweilige Angelegenheit.

Kühle Nacht machte einigen Besuchern zu schaffen

Die kühle Nacht hat einigen Besuchern des Frequency-Festivals in St. Pölten allerdings zu schaffen gemacht. Das Rote Kreuz hielt bis Samstagfrüh bei 1.412 Versorgungen, davon allein 365 in der Nacht. Ursachen waren vor allem Unterkühlung, Kreislaufprobleme, Insektenstiche und Schnittverletzungen. Laut Exekutive wurde am Freitag ein 17-Jähriger festgenommen, der zwei Polizisten angesprungen haben soll.

Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler sprach von einer "vollkommen grundlosen Attacke von hinten". Der alkoholisierte Deutsche soll zwei Beamte, die auf dem Campinggelände patrouillierten, angesprungen haben, die dadurch zu Sturz kamen und über eine Böschung auf ein Zelt fielen. Anschließend "hat er sich gegen die Festnahme gewehrt", berichtete Bäuchler am Samstag auf APA-Anfrage. Der 17-Jährige hatte laut Polizei 1,5 Promille intus. Die Beamten wurden den Angaben zufolge leicht verletzt, das Zelt wurde beschädigt.

Weniger Diebstähle als sonst

"Im Großen und Ganzen ist es relativ ruhig", sagte Bäuchler. Es seien zwar Diebstähle gemeldet worden, aber "weniger als in den vergangenen Jahren". Außerdem wurden Drogendelikte verzeichnet.

Ein Sprecher des Roten Kreuzes riet indes Festivalbesuchern: "Lieber eine Decke mehr nehmen, weil es in der Nacht sehr abkühlt." Weiterhin wurde der Verlauf aus Sicht der Einsatzkräfte als "sehr ruhig" beschrieben. Zu Spitzenzeiten sind laut einer Aussendung rund 90 Sanitäter sowie zusätzliche Notärzte, Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams, Fahrer in der Logistik und Administrationskräfte im Einsatz.

(APA/red)

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