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Freies Malen ganz ohne Wertung

Farhad und Eymen malen konzentriert an ihren Bildern.
Farhad und Eymen malen konzentriert an ihren Bildern. ©bvs
An der Volksschule Hasenfeld findet das „Freie Malen nach Arno Stern“ großen Anklang bei den Schülerinnen und Schüler.
Freies Malen ganz ohne Wertung

Lustenau Ein langer bunter Palettentisch inmitten des Malraums mit 18 kräftig leuchtenden Farben, frisch ausgewaschenen Pinseln und Wände, die mit Papier abgedeckt sind, laden die Schüler zum Kreativen Malen ein. „Wir haben hier einen Raum geschaffen, ganz frei von Wertungen und Vorgaben“, beginnt Direktorin Monika Bodlak von der Volksschule Hasenfeld zu erklären. Die Schüler dürfen sich in diesem Raum entfalten. Es gibt keine Vorgaben, keine Kritik und auch kein Lob. „Der Raum und das Malen hier sind komplett frei von Wertungen“, so Direktorin Bodlak. Sie lädt jedes Jahr zum freien Malen nach dem Künstler Arno Stern ein.

Ausdrucksmalen lässt Kreativität fließen

Sie selbst hat bei Künstler Arno Stern in Wien mehrere Fortbildungen besucht und war von dieser Art des Malens angetan. „Mittlerweile biete ich seit zehn Jahren dieses Freifach bei uns an der Schule an. Die Kinder kommen gerne und freuen sich auf diese Malstunde“, so Bodlak. Für die jungen Künstler und auch für sie selbst ist es immer wieder eine ganz neue Erfahrung. „Anfangs sind sie irritiert und wissen oft nicht, was sie malen sollen. Und auch das Ausbleiben von Lob ist für die Kinder zuerst einmal ungewohnt“, so Bodlak. Doch mit der Zeit würde die Kreativität fließen und es kehre eine ganz besondere, gelassene Stimmung im Raum ein.

Malen wie ein echter Künstler

Ausgestattet mit einer Malschürze oder einem Malhemd machen sich die Kinder bereit für ihre Künstlerstunde. An der Wand wartet bereits ein großes Papier für jedes Kind. Kasimir hat sich heute für ein Feuerwerk entschieden, das er zu Silvester genau beobachtet hat. Frida steht gegenüber und hat gerade an ihr Faschingskostüm gedacht und sich dann kurzerhand für einen Ninja entschieden, den sie aufs Blatt Papier bringt. „Meistens schaue ich die Farben auf dem Palettentisch an und dann entscheide ich mein nächstes Motiv“, so die Schülerin Frida.

Bilder bleiben in Schule

Die Kunstwerke der Kinder bleiben in der Schule und werden von Direktorin Monika Bodlak fein säuberlich aufbewahrt. „Es geht ums Malen im Augenblick. Die Bilder bleiben hier, denn wenn man sie mit nach Hause nimmt, werden sie automatisch bewertet“, so Bodlak. Beim Freien Malen nach Arno Stern soll jedoch keine Bewertung stattfinden. Die Kinder sind über die Regeln dieses besonderen Unterrichts bestens informiert und befinden sich beim Malen in ihrer ganz eigenen Welt, bei der sie sich voll entfalten können. Bvs

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