Frauenpower in Indianapolis
Und weil auch Ferrari wieder im Aufwind ist, blicken die Fans mit viel Interesse zum USA-GP in Indianapolis, der am Sonntag (20.00 MESZ) serviert wird. Der erste Knüller kommt schon im Vorfeld, denn IRL-Star Danica Patrick soll in Indy einen BAR-Honda steuern. Natürlich nur am Donnerstag und zu Promotion-Zwecken, ähnlich wie es Sarah Fisher vor drei Jahren im McLaren-Mercedes tat. Doch die 23-Jährige Amerikanerin, die vor drei Wochen beim Indy 500 bis zum Schluss um den Sieg mitkämpfte und am Ende als erste Frau in der Geschichte des weltberühmten 500-Meilen-Rennens Vierte wurde, scheint ein anderes Kaliber zu sein und ist vor allem von den US-Medien umschwärmt. Zwar ist das 1,55 m kleine und nur 45 Kilo schwere Leichtgewicht in der Indy Racing League (IRL) immer noch sieglos und in der Gesamtwertung nur auf Platz zehn, das Echo, das Patrick in Indy ausgelöst hat, tönt aber bis in die Formel 1. Das US-Girl ist sich freilich bewusst, “dass der ganze Rummel in erster Linie deshalb passiert, weil ich eine Frau bin.”
Patrick ist jedenfalls die zweite US-Attraktion in Indianapolis neben Scott Speed, dessen Name quasi Programm ist. Während der Red-Bull-Junior zum zweiten Mal als Freitag-Testfahrer für das RBR-Team im Einsatz ist, sollte Christian Klien unter deutlich besseren Voraussetzungen in das Wochenende gehen als in Montreal, wo er ja als Erster ins Qualifying musste. Platz acht wurde mit einem WM-Punkt und einer guten Ausgangsposition für Indianapolis belohnt, wo noch dazu mit neuer Ausbaustufe des Cosworth-Motors (700 Umdrehungen und 30 PS mehr) gefahren wird. “Mit dem Punkt in Montreal hätte ich nicht gerechnet, deshalb freut er mich umso mehr”, sagte Klien. Indianapolis ist freilich nicht gerade sein Lieblingskurs. Im Vorjahr ist er im Jaguar schon nach wenigen Sekunden ausgeschieden. “Trotzdem, die Stimmung in Indy ist immer einzigartig.” Einzigartig ist auch Kliens Vorbereitungsprogramm: Zwischen den Rennen in Montreal und Indianapolis waren in Wisconsin zwei Rad-Trainingstage mit den Discovery-Teamkollegen von Lance Armstrong geplant.
