Seit Sommer waren Martin W. (39) und Gudrun P. (36) ein Paar. Dass die Frau einen anderen Mann kennen gelernt hatte und ausziehen wollte, dürfte der Rathausmitarbeiter nicht verkraftet haben. Am Montag würgte er seine Freundin, bis sie starb – minutenlang, wie der am Dienstag gefasste Verdächtige bei seinen Einvernahmen sagte. Ein Selbstmordversuch auf der Flucht scheiterte.
W. wollte gegen einen Lkw fahren, wie Hofrat Ewald Geiger, Leiter der Kriminaldirektion 1 (KD 1) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz erzählte. Die Leiche von Gudrun P. war in der Dachgeschosswohnung von W. in Wien-Brigittenau gefunden worden. In einer SMS hat W. einem Freund geschrieben, dass die Gudrun tot ist und er habe aus Einsamkeit das Furchtbarste getan habe, was ein Mensch tun kann. Es war zunächst das letzte Lebenszeichen des Wieners, nach dem sehr gezielt gefahndet wurde, wie Geiger sagte.
Ohne Gegenwehr festgenommen
Gendarmen auf Streife entdeckten schließlich den Ford Galaxy des Gesuchten. Der Wagen war auf einem Parkplatz am Ortsende von Bad Deutsch-Altenburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha) abgestellt, nahe einer von einem Wald umgebenen Kirche. Im Pkw saß W. Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen und machte einen geistesabwesenden Eindruck, wie ein Beamter vom Posten Hainburg schilderte.
Kein Wunder: W. hatte nach der Tat einen Kanister mit Benzin gekauft. Die brennbare Flüssigkeit verteilte er in seinem Wagen. Auf einer Landstraße in Niederösterreich wollte er seinen Angaben zufolge gegen einen Lkw rasen. Einen derartigen Selbstmordversuch brach W. ab, weil ihm das entgegenkommende Schwerfahrzeug als zu klein erschien. Dann blieb er, nachdem ihm vom Benzin benebelt schlecht geworden war und er sich erbrochen hatte, vermutlich einen Tag lang bis zu seiner Festnahme auf dem Parkplatz regungslos im Ford sitzen.