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Frauenleiche: Keine Verdächtigen

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Keine Verdächtigen gibt es im Mordfall um jene 33-jährige Ägypterin, die am Freitag in Favoriten erschlagen worden ist. In der Wohnung habe man an zahlreichen Stellen DNA-Spuren sichergestellt.

Das berichtete Oberstleutnant Gerhard Haimeder von der Kriminaldirektion 1 (KD1) am Mittwoch der APA. Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf den Bekannten und Freundeskreis der Getöteten. Gesucht werde aber keine bestimmte Person, betonte der Kriminalist.

Durch Besuche von Freunden gebe es viele Spuren, die jetzt mit Vergleichsproben untersucht und abgeglichen werden müssen, erklärte Haimeder. Die Personen aus den Bekanntenkreis haben Alibis, die aber natürlich nicht alle lückenlos sind. Dies wäre auch verdächtig, meinte der Kriminalist. „Denn wer hat schon immer Zeugen für seinen gesamten Tagesablauf.“

Da es keinerlei Einbruchsspuren gibt, geht die Polizei davon aus, dass Sandy M. ihren Mörder selbst in die Wohnung gelassen und vermutlich auch gekannt hat. Der 47-jährige Ehemann des Opfers scheidet als Täter aus. Der Wiener hat ein Alibi und lebte mit der Ägypterin in Scheidung.

Der Ehemann hat eine neue Beziehung und wusste nach eigenen Angaben gar nicht, wo Sandy M. wohnte. Dies sei glaubwürdig, da das Mordopfer die Wohnung in der Laxenburgerstraße 94 erst im August bezogen hatte, berichtete Haimeder. Treffen wegen der gemeinsamen Kinder – zwei Söhne im Alter von sechs Monaten und vier Jahren – dürften immer auf „neutralem Boden“ stattgefunden haben. Der Vierjährige lebt beim Vater.

Das sechs Monate alte Baby wurde im Wohnzimmer neben der Leiche seiner Mutter gefunden. Das unverletzte Kind wurde ins Preyersche Kinderspital gebracht. Was genau mit dem jüngeren Sohn des Mordopfers geschieht, sei noch unklar, sagte Haimeder. Das werde das Jugendamt mit dem Vater einigen.

Aufmerksam auf den Mordfall wurde eine Freundin der Getöteten, der trotz Klopfen und Babygeschrei niemand die Wohnungstüre öffnete. Die Polizei entdeckte die Leiche von Sandy M. in mitten von „Splittern und Gerümpel“, die vermutlich vom Fernseher stammen. Laut Gerichtsmedizin wurde die 33-Jährige zwischen Freitagvormittag und frühem Nachmittag mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Die Tatwaffe wurde nicht gefunden.

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