Wie Chefinspektor Leopold Etz am Montagnachmittag mitteilte, habe die Obduktion der Frauenleiche keinen konkreten Anhaltspunkt für Gewalteinwirkung ergeben. Aus Sicht des Landeskriminalamts NÖ spreche alles für einen Unfall oder Selbstmord der56-Jährigen aus dem Pielachtal (Bezirk St. Pölten), die einige Wochen vermisst gewesen war.
Ertrinken nicht eindeutig geklärt
Zum Obduktionsergebnis hielt Etz fest, dass aufgrund des Fäulniszustandes der Leiche ein – wahrscheinlicher – Ertrinkungstod derzeit nicht nachzuweisen sei. Dazu seien weitere toxikologische Untersuchungen nötig. Weiters wies die Tote auf der linken Körperhälfte großflächig Verletzungen und Brüche auf – wie sie etwa bei einem Sturz entstehen können.
Auch die Identifizierung sei gerichtsmedizinisch nicht zweifelsfrei möglich gewesen, endgültige Gewissheit sei erst durch eine DNA-Untersuchung gegeben. Dass es sich um die seit 9. Jänner aus dem Frauenhaus St. Pölten Abgängige handelt, stehe aber aufgrund der Kleidung und bei der Toten gefundenen Gegenstände wie Geldbörse und Bankkarte ziemlich sicher fest.
Kein Tatverdächtiger
Damit hat die Obduktion die erste Leichenbeschau bestätigt, der zufolge die Tote keinerlei Anzeichen von stumpfer Gewalteinwirkung aufwies. Die Leiche dürfte sich mehrere Wochen im Wasser befunden haben. Laut Etz gebe es in dem Fall auch keinen Tatverdächtigen. Die 56-Jährige hatte zuletzt im Frauenhaus St. Pölten gelebt – ihre Familie habe keinen Kontakt zu ihr gesucht oder gehabt.
Am Tag ihres Verschwindens – am 9. Jänner – hätte sie eigentlich mit einer Mitbewohnerin spazieren gehen wollen. Als diese ablehnte, brach die Pielachtalerin am Nachmittag allein auf und wurde vier Minuten später – allein – von einer Videoüberwachungskamera am Bahnhof der Landeshauptstadt gefilmt. Danach verlor sich ihre Spur – bis sie am Wochenende tot im 25 Kilometer entfernten Mautern gefunden wurde. Als die Frau, die sonst immer pünktlich gewesen sei, am 9. Jänner um 19.30 Uhr noch nicht ins Frauenhaus zurückgekehrt und auch am Handy nicht zu erreichen war, wurde sie als vermisst gemeldet – bis die Frauenleiche in der Donau gefunden und ein tragisches Unglück traurige Gewissheit war.