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Frastanz baut nun Tabak an

Frastanz – Seit zwei Wochen pflanzt die Gemeinde Frastanz mitten im Dorf Tabak an. Was es damit auf sich hat erklärt Altbürgermeister Harald Ludescher im VOL Live-Interview.
Frastanz pflanzt nun Tabak an
Tabak in Frastanz

Direkt gegenüber vom Gemeindeamt, mitten im Frastanzer Dorfkern wachsen seit zwei Wochen ein paar dutzend Tabakpflanzen still vor sich hin. Das exotische Gewächs wird nicht etwa von experimentierfreudigen Jugendlichen, sondern von höchster Stelle, nämlich von der Gemeinde selbst herangezüchtet.

Frastanzer Tabakkultur

Der Grund: Frastanz war lange Zeit die einzige Tabakanbaugemeinde Vorarlbergs. Altbürgermeister Harald Ludescher: „Frastanzer Saisonniers haben um 1700 im Elsass im Tabakanbau mitgearbeitet und probierten die neu erlernte Kunst dann auch in der Heimat aus.“ Der Versuch glückte vollends, Frastanz galt fortan als Tabakparadies. Bis der Staat im 19. Jahrhundert über den Tabakanbau ein Monopol errichtete und die Frastanzer – unter teils stillem, teils lautstarkem Protest – von ihrer Leidenschaft abließen.

Reminiszenz an die Vergangenheit

In das Tabakgeschäft wieder einsteigen will Frastanz nicht. Die nun gesetzten Pflanzen sind als Reminiszenz an die Vergangenheit zu verstehen. „Trotzdem“, meint Ludescher, „einige Zigarren werden daraus gerollt und an der Fasnacht angeboten“. Der Altbürgermeister selbst kam auch schon in den Genuss einer solchen Frastanzer Originalzigarre. Sein Fazit: „Sie haben nicht die Qualität einer Kubanischen Zigarre, sind aber durchaus genießbar“.

Frastanz pflanzt nun Tabak an

VOL Live / Sebastian Goop

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