Fraschtner Mundart in aller Munde

FRASTANZ Am vergangenen Donnerstag wurde in der Museumswelt Frastanz das Dialektbuch „Bsundrig sin mir – aber net so anderscht“ von Albert Oswald vorgestellt. Das einzigartige Werk sammelt alte und teils vergessene Fraschtner Ausdrücke sowie Gedichte des verstorbenen Altbürgermeisters Harald Ludescher.
Tradition bewahren
Bürgermeister Walter Gohm sieht das Buch als Ermutigung, heimische Mundart zu pflegen und Tradition zu bewahren: „Dialekt ist die Sprache der Heimat, in der die Wörter ein Stück Seele tragen“, zitierte Gohm einen nicht bekannten Verfasser. Gemeindearchivar Thomas Welte sprach von einem „gelungenen Werk, dass Albert Oswald, dem akribischen Sammler der Mundart und Harald Ludescher gerecht wird.“
Albert Oswald gewährte einen lebhaften Einblick in das Werk mit siebenhundert Wörtern im Fraschtner Dialekt: Von dem „Husgschmack“ der verschiedenen Frastanzer Häuser und von den verschiedensten Ausdrücken für Regen und Schnee wie „es fiserlat“ für leichten Schneefall. Angesichts zunehmender Anglizismen wie Pop Up Store und Black Friday rief er dazu auf, den wunderschönen Frastanzer Dialekt vorm Aussterben zu bewahren. Das Dialektbuch ist in der Bürgerservice-Stelle im Rathaus Frastanz erhältlich.
Zum Abschluss wurden poesievolle Gedichte im Fraschtner Dialekt vorgetragen. Die Obfrau der Trachtengruppe Frastanz Jutta Merz erklärte: „Ma isch wirklich anderscht im Trachtagwand“. Der Burggraf der Frastanzer Riebelzunft Markus Pedot ließ ein lustiges Mundartgedicht erklingen, dies endete mit „einem Spruch aus der Bibel: Des Menschenheil ist Kaffee und Riebel.“ Angelika Summer schließlich, Leiterin des Kindergarten Hofen und Tochter von Altbürgermeister Harald Ludescher, erinnerte ans Leben und Wirken ihres Vaters und sprach ihren ganz persönlichen Dank aus: „In unserer Familie war Weihnachten das ganze Jahr.“
Riesiges Interesse
Unter den zahlreichen Gästen der äußerst gut besuchten Veranstaltung weilten auch Vizebürgermeisterin Michaela Gort, die Gemeinderäte Robert Schöch und Lukas Debortoli, Marilyn und Walter Oswald, Helga Tschabrun, Hubert Gstach, Dieter Gassner sowie Sibylle Scherer, Elke Henninger und Christa Aichhorn von der Bibliothek Frastanz. Musikalisch begleitet wurde der Abend vom Ensemble „Flexi-Sax“ der Musikschule Walgau. HE