AA

Franz Lonardi von Vorarlberger Ex-Honorarkonsul betrogen: So war es im thailändischen Horror-Knast

VN.AT
VN.AT ©Franz Lonardi erlebte einen Albtraum in einem "Thai-Knast".
Vorarlberger Ex-Honorarkonsul stellte falsche Visa aus. Im Gespräch mit VN.AT-Gerichtsreporter Gerhard Sohm spricht ein 66-jähriges Opfer über die Zeit im "Bangkok Hilton".

Thailändische Gefängnisse sind berühmt-berüchtigt für ihre harten Bedingungen und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen. Franz Lonardi musste am eigenen Leib erfahren, wie es in einem Gefängnis in Thailand zugeht.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Franz Lonardi, ein Tourist aus dem Appenzell, wurde unerwartet in einen Albtraum verstrickt, der ihn in die dunklen Zellen eines thailändischen Gefängnisses führte. Sein Leidensweg begann mit einem Betrug, der ganz offensichtlich von einem ehemaligen Vorarlberger Honorarkonsul verursacht wurde.

Mit 320 Menschen in Haft

Lonardi erzählt, wie er ohne gültiges Visum in Trat auf Koh Chang verhaftet wurde, während er versuchte, dieses zu verlängern. "Ich war mit 320 Leuten in Haft, musste auf dem nackten Boden schlafen und konnte nie sitzen", beschreibt Lonardi seine entsetzliche Erfahrung. Das Essen war kalt, und die Bedingungen waren unmenschlich. Acht Tage verbrachte er unter diesen Bedingungen, die er als unvergesslich beschreibt.

8000 Franken bezahlt

Die Unterstützung, die er erwartete, kam erst spät. "Am Anfang hat mir die Schweizer Botschaft in Thailand vorgeschlagen, dass ich einen Anwalt nehmen soll", erinnert sich Lonardi. Doch Hilfe kam nicht sofort. "Das war genau am 29. Dezember, da war überall Feierabend. Da ist natürlich kein Anwalt gekommen, keine Botschaft, einfach niemand", sagt er im Gespräch mit VN.AT-Gerichtsreporter Gerhard Sohm. Erst am 4. Januar erschien seine Anwältin und machte ein Angebot: Für 8000 Franken und Stillschweigen könnte er freikommen. Lonardi zahlte schließlich, bekam aber nur eine Quittung über 1000 Franken für das Anwaltshonorar; der Rest des Geldes verschwand spurlos.

"Dann hätte ich nicht bezahlt"

Die ironische Wendung in Lonardis Geschichte ist die späte Nachricht der Schweizer Botschaft, die ihm am Tag seiner Freilassung schrieb, dass sie ihn besuchen wollten, aber nicht hineinkonnte. "Wenn ich das alles gewusst und Unterstützung erhalten hätte, dann hätte ich das Geld nicht bezahlt", bedauert Lonardi.

21 gefälschte Meldebestätigungen

Der Vorarlberger Ex-Honorarkonsul soll in 21 Fällen gefälschte Meldebestätigungen für die thailändische Botschaft in Wien ausgestellt haben. Dies führte zur Eintragung mehrerer Namen in eine thailändische Blacklist und zu erheblichen Schwierigkeiten für die Betroffenen, einschließlich Einreiseverboten und Haftstrafen unter unmenschlichen Bedingungen.

Geldstrafe in Höhe von 10.500 Euro

Bei dem Prozess am Landesgericht Feldkirch gab der ehemalige Honorarkonsul zu, falsche Meldebestätigungen ausgestellt zu haben, um seinen Kunden "unkompliziert zu ihrem Urlaub in Thailand zu verhelfen". Die Richterin verurteilte ihn - nicht rechtskräftig zu einer Geldstrafe von 10.500 Euro und ordnete einen Teilschadensersatz an. Der Angeklagte hat um eine Bedenkzeit von drei Tagen ersucht. (VOL.AT)

Mehr dazu auf V+ lesen

Mehr News: Aus dem Gericht
  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • Franz Lonardi von Vorarlberger Ex-Honorarkonsul betrogen: So war es im thailändischen Horror-Knast