Das brisante Spiel zwischen (Noch-)Tabellenführer und (Noch-)Tabellendritten (Samstag, 18 Uhr auf Premiere) steht nicht nur im Zeichen im Kampf um Meisterschaft beziehungsweise UEFA-Cup-Platz, sondern es vermehren sich seit Wochen(!) die Gerüchte, dass Teamspieler Schiemer im Sommer die Seiten wechseln wird, doch das erst ausgerechnet nach der Doppelrunde gegen Salzburg bekanntgeben wird. Von den Veilchen nach Salzburg zu einem direkten Konkurrenten, das sorgt für Zündstoff bei den Austriafans, vor allem da Schiemer ein Angebot der Austria (angeblich hätte es sein jetziges Salär verdoppelt) auf Vertragsverlängerung ablehnte.
Vienna Online bat Christian W., Mit-Initiator der neu geschaffenen violetten Fanvertretung osttribuene.com, um eine Einschätzung der Situation. W. findet es zwar persönlich schade, dass der Spieler scheinbar aus Selbstschutz “so ein Tamtam um seine Wechselabsichten macht”. Er hofft jedoch, dass die Lunte der vermeintlichen Transferbombe erst gar nicht gezündet wird und “Proteste in einer Art wie beim Ivanschitz-Wechsel von Rapid nach Salzburg sich nicht wiederholen”, doch ausschließen kann das das Fanclubmitglied nicht.
“Leider regiert auch Geld den Fußball” resigniert der Austrianer und hofft, dass die Anhänger für die von Schiemer erbrachte Leistung im violetten Trikot Respekt zollen und sich daran erinnern, dass der 23-Jährige Nationalspieler sich nie als “Urvioletter und Wappenküsser” aufgespielt hat. Die Austria verdeutlichte bereits im Vorfeld mehrmals, dass sie kein Verständnis für (non-)verbale Fantumulte hat und aus ihren Fehlern gelernt hat. AG-Vorstand Markus Kraetschmer versprach der Fangemeinde, dass sich ein Fall (ablösefreier) Schiemer alleine aus wirtschaftlichen Gründen nie wieder wiederholen darf.
Auch W. spricht sich strikt gegen vereinsschädigendes Verhalten aus und erklärt, dass osttribuene.com unter anderem auch gegründet wurde, um den Zusammenhalt der Austriafanclubs zu stärken und das Ansehen der Austriafans in der Öffentlichkeit zu verbessern.” Letzteres ist nach diversen Vorfällen (u.a.: Böllerwurf im Derby verletzte Tormann Koch) arg angekratzt und was man momentan überhaupt nicht bräuchte wären Hass-Choräle gegen einen eigenen Spieler.
Hinter der violetten Fanvereinigung stehen rund 600 aktive Fans aus mehreren Fanclubs. Diese können für Ihre Vorhaben das vor wenigen Wochen eröffnete Fanzentrum im Bauch der Osttribüne nutzen. Dort stehen den Hardcorefans und Ultras der Violetten für die Produktion und Lagerung der aufwendigen Choreographien 640 Quadratmeter Platz zur Verfügung. Zusätzlich sehen sich Fankoordinator Martin Schwarzlantner und seine Assistentin Maureen Schorn täglich zwischen 15 und 22 Uhr als Anlaufstelle für die Freizeitgestaltung, Berufsförderung, sowie die Problemlösung vor allem von jungen Austriafans.