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Frächter - Skandal

Für den luxemburgischen Oberstaatsanwalt scheint das Kralowetzsche Firmengeflecht weit verzweigt zu sein. Mehrere Gesellschaften seien miteinander verschachtelt.

Es sei schwierig durchzublicken, wer was für wen tut, meinte Fising am Mittwoch gegenüber dem ORF-Radio.

„Es scheint so zu sein, dass Karl Kralowetz der Chef der Luxemburger Firma ist“, bestätigte Fising. Jedenfalls sei er der Geschäftsführer von drei in Luxemburg ansässigen Gesellschaften.

Der Behauptung des Verteidigers der Familie Kralowetz, alle Beschäftigten seien bei der Sozialversicherung angemeldet gewesen, entgegnete der Oberstaatsanwalt laut ORF, dass nur zwischen zehn und 20 Leute ordnungsgemäß gemeldet gewesen seien. Das widerspreche Angaben, die Firma Kralowetz habe in Luxemburg 600 bis 700 Beschäftigte gehabt, hieß es in dem Bericht. Allerdings sei keine Arbeitsgenehmigung für Luxemburg nötig, wenn sich die Menschen nicht in Luxemburg aufhalten und arbeiten. Das sei aber die Voraussetzung für die Anmeldung zur Sozialversicherung.

Der Staatsanwalt konnte nicht sagen, ob es überhaupt ein strafrechtlicher Tatbestand sei, wenn die Leute nicht zur Sozialversicherung angemeldet werden. Die Versicherungen hätten aber die Möglichkeit, von sich aus eine Verwaltungsstrafe zu verhängen, so Fising. Die Fälschung der Papiere werde „auf jeden Fall“ strenger bestraft, so der Staatsanwalt in dem ORF-Bericht.

Die deutschen Behörden werfen der Firma Kralowetz – mit Blindenmarkt in Niederösterreich und Luxemburg als mögliche Zentralen – vor, die Fahrer illegal und zu Billigstlöhnen beschäftigt zu haben. Die österreichische Kralowetz GmbH bestreitet alle Vorwürfe.

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