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FPÖ mit Briefwahlstimmen unter 20 Prozent gefallen

ÖVP etwas schwächer - NEOS über acht Prozent, Grüne stärker, aber unter 15.
ÖVP etwas schwächer - NEOS über acht Prozent, Grüne stärker, aber unter 15. ©EPA
Die Auszählung der Briefwahl- und sonstigen Wahlkartenstimmen hat das der Ergebnis der EU-Wahl in Österreich nicht groß verändert. Die FPÖ fiel doch unter die 20-Prozent-Marke, die NEOS kamen über acht Prozent. Auch die Grünen profitierten, blieben aber unter 15 Prozent. Relativ ungewöhnlich ist, dass die ÖVP mit Briefwahl etwas schwächer abschnitt.

An den Mandaten haben die Briefwähler diesmal nichts geändert: ÖVP und SPÖ werden für die nächsten fünf Jahre je fünf Abgeordnete entsenden, die FPÖ vier, die Grünen drei und die NEOS eines. Die Wahlbeteiligung (am Sonntag noch unter 40 Prozent) liegt nun bei 45,39 Prozent – was nur mehr 0,58 Prozentpunkte weniger sind als 2009.

ÖVP schwächer

Im vorläufigen Ergebnis inkl. Briefwahl und Wahlkarten aus “fremden” Wahlkreisen kommt die ÖVP auf 26,98 Prozent – am Sonntag waren es 27,26. Womit sie letztlich drei Prozentpunkte gegenüber 2009 einbüßte. Die SPÖ wählten insgesamt 24,09 Prozent (+0,35), die FPÖ 19,72 (+7,01), die Grünen 14,52 (+4,59) und die NEOS 8,14 Prozent.

Kleinparteien scheitern

Nicht ins EU-Parlament geschafft haben es die REKOS mit 1,18 Prozent, Europa Anders mit 2,14 und EU-STOP mit 2,76 Prozent. Das BZÖ – das seit dem Lissabon-Vertrag mit einem Mandat vertreten war – scheiterte klar mit 0,47 Prozent. Gar nicht mehr angetreten ist Hans-Peter Martin, der 2009 mit 17,67 Prozent noch Dritter war.

Offiziell handelt es sich übrigens erst um das vorläufige Endergebnis. Amtlich wird es bei der Sitzung der Bundeswahlbehörde am 6. Juni 2014.

Wahlbeteiligung nur wenig gesunken

Die Österreicher interessieren sich zwar vergleichsweise wenig für die EU-Wahlen – aber zum befürchteten Einbruch der Wahlbeteiligung ist es heuer nicht gekommen. Nach Auszählung der Briefwahlstimmen erreichte die Beteiligung 45,4 Prozent, das sind nur um 0,6 Prozentpunkte weniger als 2009. In Wien und Kärnten legte sie sogar ein wenig zu gegenüber der vorigen Wahl.

An der “Urnenwahl” am Sonntag nahmen 39,8 Prozent der Wahlberechtigten teil, die Briefwahl brachte 5,6 Prozentpunkte mehr. Heuer waren auch schon wesentlich – nämlich um mehr als 40 Prozent – mehr Wahlkarten beantragt worden als 2009.

Aber selbst wenn es nicht zum Einbruch kam: Das Interesse an der EU-Wahl ist gering wie an sonst keiner Bundes- oder Landeswahl in Österreich. Die – abgesehen von EU-Wahlen – niedrigste Beteiligung bei einer Bundeswahl waren 53,6 Prozent bei der Bundespräsidentenkür 2010. Selbst an der Volksbefragung zur Wehrpflicht nahmen 52,4 Prozent teil. Für Nationalratswahlen wurde vorigen September mit 74,9 Prozent der Negativrekord gesetzt. Die schwächste Beteiligung bei einer Landtagswahl waren bisher 60,4 Prozent – vor einem Jahr in Tirol.

Die Tiroler zeigten sich auch bei der EU-Wahl am wahlfaulsten: Nur 35,4 Prozent nutzten ihre Wahlrecht. Vorarlberg (39,15 Prozent) und Kärnten lagen ebenfalls unter der 40-Prozent-Marke – wobei aber Kärnten immerhin deutlich, nämlich um 2,9 Prozentpunkte, zulegte. Das stärkste Interesse zeigten die Niederösterreicher (54,7 Prozent), die Burgenländer (sonst meist vorne) lagen gleich dahinter mit 53,7 Prozent. Oberösterreich fiel über die 2009 geschaffte 50er-Grenze. Wien ist davon zwar weit entfernt, aber immerhin wuchs die Beteiligung ein wenig, von 42,9 auf 43,3 Prozent.

(APA)

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