"Die strukturellen Folgen des russischen Lieferstopps sind nun voll sichtbar", ergänzte Kassegger. Ab 2027 sollen sämtliche Gaslieferungen aus Russland, die bisher 17 Prozent des Gasbedarfs der EU gedeckt haben, wegfallen, so der Energiesprecher.
Sonderzölle drohen
Aber selbst ein völliger Importstopp könne ein Problem nicht lösen: So drohen bei US-Exporten Sekundärzölle von bis zu 100 Prozent für Waren, die weiterhin mit russischer Energie erzeugt wurden, merkte der Energiesprecher an. "Österreichische Unternehmen, die Waren aus Asien für die Weiterverarbeitung beziehen und anschließend ihr fertiges Produkt in die USA exportieren wollen, laufen Gefahr, von 100-prozentigen Zollaufschlägen betroffen zu sein."
Und Katar als einer der größten LNG-Exporteure liefere wegen des EU-Lieferkettengesetzes kein Gas mehr in die EU. Bisher deckte das Land 10 Prozent des europäischen Gasbedarfs, so Paul Hammerl, stellvertretender FPÖ-Energiesprecher. Mit Katar und Russland verliere Europa nun zwei wichtige Lieferanten.
US-Präsident Donald Trump fordere hingegen, dass die EU ihre Energieimporte aus den USA innerhalb von drei Jahren auf 750 Mrd. Dollar (646 Mrd. Euro) steigert und damit mehr als verdoppelt. Daher sei mit einem weiteren Anstieg des Gaspreises zu rechnen. Um hier gegenzusteuern, müsse Österreich die selbst auferlegten Klimaziele aufgeben und sich auf EU-Ebene für die Rücknahme der überbordenden Klimaziele der EU einsetzen, forderten Kassegger und Hammerl.
(APA)