FPÖ-Niederösterreich fordert Tempo 150 auf Autobahnen

Eine Erhöhung der maximal erlaubten Geschwindigkeit auf 150 km/h auf "gut ausgebauten" Strecken, "wo es die Verkehrssicherheit erlaubt", sei "nur vernünftig", teilte Landeshauptfraustellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) in einer Aussendung mit.
Tschechien und Italien Vorbilder für Landeshauptfraustellvertreter Landbauer
"Was in Tschechien ab nächstem Jahr Realität ist und was in Italien ernsthaft angedacht ist, sollte auch bei uns in Österreich möglich sein", betonte Landeshauptfraustellvertreter Landbauer, der in der Landesregierung für Verkehr zuständig ist, zur geforderten Tempoerhöhung. "Ich stelle mich damit klar gegen die grüne Klimareligion, deren Evangelium Tempo 100 ist", ergänzte er. Erst zu Wochenbeginn hatte die Landessprecherin und Klubobfrau der niederösterreichischen Grünen, Helga Krismer, eine Kampagne für Tempo 100 für Verbrennungsmotoren auf Autobahnen lanciert.
Landeshauptfraustellvertreter Landbauer schließt Tempo 100 im Bundesland aus
Einen "Klima-100er" werde es auf Niederösterreichs Autobahnen aber "mit uns Freiheitlichen" definitiv nicht geben, hielt Landbauer fest. Für den Landeshauptfraustellvertreter stellt eine solche Reduktion der höchstzulässigen Geschwindigkeit einen "Rückschritt in die verkehrspolitische Steinzeit und nichts anderes als ein Angriff auf die Freiheit der Autofahrer und Pendler" dar. Statt Schneckentempo brauche es rasche und sichere Verbindungen sowie einen Ausbau von Schiene und Straße.
Die Welt habe sich weiterentwickelt, heutige Pkw seien sicherer, schadstoffärmer und leistungsstärker. Das Autobahnnetz sei zudem "besser und sicherer ausgebaut". In Richtung der grünen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sprach Landbauer von einer "Steinzeit", in der "wichtige und dringend benötigte Infrastrukturprojekte aus ideologischen Gründen auf Eis gelegt worden" seien. Nun sei es "höchste Zeit, das Autofahrer-Bashing einzustellen und vor allem die Pendler zu entlasten", so der Landeshauptfraustellvertreter.
Grüne: FPÖ ist Sicherheit auf Österreichs Straßen egal
Von den Grünen wurde der Vorstoß von Landeshauptfraustellvertreter Landbauer als absurd bezeichnet. "In Zeiten der Klimakrise und auch aus Gründen der Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ist dieser Vorschlag deutlich abzulehnen. Offensichtlich ist der FPÖ die Sicherheit der Menschen auf Österreichs Straßen aber egal", wurde Generalsekretärin Olga Voglauer in einer Aussendung zitiert. Die Freiheitlichen stünden "für Politik aus der Vergangenheit, die von vorgestrigem Uralt-Denken geprägt ist und keine Lösungen für die Menschen bereithält".
ÖVP-Niederösterreich will weiter auf 130 km/h auf Autobahnen setzen
Keine Zustimmung für seinen Vorschlag erntete Landeshauptfraustellvertreter Landbauer von der ÖVP Niederösterreich, mit der die Freiheitlichen im Bundesland ein Arbeitsübereinkommen unterhalten. "Wir sind klar gegen weitere Einschränkungen und Gängelungsversuche von Autofahrern, wie ein generelles Tempolimit von 100 km/h auf unseren Autobahnen, aber eine Notwendigkeit zur Erhöhung der geltenden Tempolimits erkennen wir aktuell nicht", teilte Klubchef Jochen Danninger in einer Stellungnahme mit. Die Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen habe sich bewährt.
SPÖ-Niederösterreich kritisiert Grüne und FPÖ
Aus Sicht von Wolfgang Zwander, dem Landesgeschäftsführer der SPÖ Niederösterreich, gehen die Tempo-Forderungen von Grünen und FPÖ gleichermaßen "an der Lebensrealität der Menschen" vorbei. "Weder der Bremsklotz der Grünen noch der Gasfuß der Blauen macht das Leben in Niederösterreich leistbarer und besser." Landbauer wolle mit dem Vorschlag "von seiner Untätigkeit in der sozialen Frage" ablenken.
(APA/Red)