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Fotomuseum Westlicht zeigt Weltraumfotografie

Der Weltraum ist alltäglich geworden: Der Wetterbericht serviert täglich Bilder der Erde aus dem All, NASA und Co. liefern in ähnlicher Frequenz Hochglanzfotos aus den Tiefen des Universums. Wie faszinierend der Blick zu den Sternen und aus dem All zurück zur Erde ist, zeigt das Wiener Fotomuseum Westlicht in der Schau "Völlig losgelöst. Geschichte der Weltraumfotografie".


In der von morgen, Donnerstag, bis 25. Mai geöffneten, von Jay Belloli für die California/International Arts Foundation in Los Angeles kuratierte Ausstellung dürfen auch die spektakulären Bilder von Hochleistungsteleskopen mit bunten Spiralgalaxien, Gas- und Staubwolken, etc. nicht fehlen. Von den PR-Abteilungen der Raumfahrt- und Astronomieorganisationen werden diese für das breite Publikum auf Hochglanz getrimmt, nicht zuletzt um die hohen Kosten der verschiedenen Missionen zu rechtfertigen. Entsprechend bekannt sind sie von Bildschirmschonern, Kalendern und Planetarienshows.

Es sind aber vor allem die frühen, einfachen und offensichtlich unbearbeiteten Bilder, die der in vier Sektionen (“Geschichte 1839-1958”, “Erde vom Weltraum”, “Sonnensystem” und “Deep Space”) gegliederten Ausstellung jene Faszination verleiht, die man vom nächtlichen Blick aufs Firmament kennt. Dazu zählen nicht nur die fotografischen Pionierleistungen wie die 1840 hergestellte erste bekannte Fotografie des Mondes oder der mit einer Porträtlinse aufgenommene große Komet von 1882.

Auch die Fotografien aus den Pioniertagen der Raumfahrt sind nach wie vor faszinierend und berührend: Etwa die erste jemals in der Öffentlichkeit gezeigte Ansicht der Erde, aufgenommen vom US-Lunar Orbiter 1966, die hauchdünne Schicht der Erdatmosphäre auf einem Bild, das John Glenn 1962 bei seinem Orbitalflug in einer Mercury-Kapsel aufgenommen hat, das erste Bild der erdabgewandten Seite des Mondes, aufgenommen 1959 von der sowjetischen Raumsonde Lunik 3.

Die Erde in ihrer ganzen Pracht haben die Astronauten der letzten Mondmission Apollo 17 im Jahr 1972 abgebildet – dieses Porträt des blauen Planeten in der Schwärze des Alls sticht als erstes beim Betreten der Ausstellung ins Auge. Dieses geozentrische Weltbild rückt aber ein paar Bilder weiter das erste Foto der Erde zurecht, das von einem Himmelskörper jenseits des Mondes gemacht wurde, nämlich von Mars. Die Erde ist darauf als kleiner Punkt zu sehen – ein Pfeil darauf und der Hinweis “You are here” ist nötig, um sie zu erkennen.

Ergänzend zur Ausstellung werden Fotografien der Mission Apollo 11 mit der ersten Landung eines Menschen auf dem Mond 1969 aus der Sammlung des Fotomuseums gezeigt. Zudem ist noch jene Hasselblad-Kamera zu sehen, die bei der Apollo 15-Mission 1971 eingesetzt war und im März bei einer Westlicht-Auktion für 660.000 von einem Japaner ersteigert wurde. Zudem zeigt Markus Krottendorfer im Kameramuseum zwei fotografische Installationen im Grenzbereich Wissenschaft-Science Fiction.

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