Der Engländer Lewis Hamilton im Mercedes wurde Dritter. Sepang. Kimi Räikkönen, der in der Vorwoche den Australien-GP in Melbourne gewonnen hatte, musste sich diesmal im Lotus mit Rang sieben begnügen. In der WM ist der Finne nun neun Zähler hinter dem 25-jährigen Vettel, der den bereits 27. Sieg seiner Karriere feierte, Zweiter.
Vettel nach umstrittenen Manöver: “Habe großen Fehler gemacht”
Sebastian Vettel hat sich nach seinem umstritten Sieg bei der Pressekonferenz beim australischen Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber entschuldigt. “Ich habe einen großen Fehler gemacht. Ich hätte meine Position halten müssen. Ich will bei der Wahrheit bleiben und mich bei Mark entschuldigen”, sagte der nun 27-fache Grand-Prix-Sieger.
Trotz “Waffenstillstand” überholt
Vettel hatte im Rennen in Sepang einen “Waffenstillstand” bedeutenden Code ins Cockpit gefunkt bekommen, Webber kurz vor Schluss aber trotzdem mit einem gefährlichen Manöver überholt. “Ich hätte die Teamanordnung nicht ignorieren dürfen, hätte mich besser benehmen müssen”, gab Vettel zu. “Wenn es etwas zu sagen gibt, dann sprechen wir intern darüber. Wir haben genug Zeit dafür. Ich bin jetzt das schwarze Schaf. Ich kann mich nur bei Mark entschuldigen.”
“Keine Absicht”
Das Manöver sei natürlich mit Absicht geschehen. “Aber ich wollte die Strategie nicht ignorieren. Man hat eine gewisse Verantwortung für das Team und die Leute, die das ganze Jahr in der Fabrik arbeiten”, ergänzte der deutsche Dreifachweltmeister, der mit diesem Erfolg die WM-Führung nach zwei von 19 Rennen übernahm.
Stress zwischen Vettel und Webber
Dass das ohnehin angespannte Verhältnis zu Webber nun nicht besser geworden ist, war Vettel bewusst. “Wir haben schon schwierige Situationen in der Vergangenheit gehabt. Wir sind nicht die besten Freunde, aber es ist schwer, mit irgendjemandem im Fahrerlager befreundet zu sein. Ich respektiere Mark als Fahrer. Wir haben in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet. Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe. Wenn ich nochmals in dieser Situation wäre, würde ich es anders machen. Aber ich kann es jetzt nicht mehr ändern”, sagte Vettel in der Pressekonferenz.
Er habe aber die Strategie nicht mit Absicht ignoriert, beteuerte der 25-Jährige. “Ich wusste erst nicht, dass ich einen Fehler gemacht habe. Erst als ich zurück an die Box gekommen war, vom Team gehört und ein paar kurze Worte mit Mark gewechselt hatte, wusste ich: Ich habe Mist gebaut.”
Die Freude über den Sieg fiel daher zunächst auch nicht überschäumend aus. “Es tut mir nicht leid, dass ich gewonnen habe. Aber Mark ist auch ein starkes Rennen gefahren. Er hätte gewinnen sollen”, erklärte Vettel. (APA)