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Formel 1 sucht neue Märkte

Schanghai gegen Spa, Bahrain gegen Budapest: Der millionenschwere Poker um die Formel-1-Rennen wird immer härter. Im Kampf um die begehrten Positionen als Grand-Prix-Ausrichter scheinen teure Premieren gegenüber der Tradition immer bessere Chancen zu haben.

So ist etwa der Ardennen-Kurs Spa-Francorchamps als WM-Schauplatz in ernster Gefahr, dafür drängen neue Interessenten auf den Markt. Es wäre anderen Anbietern gegenüber “nicht fair”, sagte Formel-1-Chef Bernie Ecclestone am Sonntag vor Journalisten, wenn Spa auch ohne die 2003 verbotene Tabak-Werbung im Programm bliebe. BMW-Pilot Ralf Schumacher zeigte Verständnis für den Expansionskurs: “Die Formel 1 muss neue Märkte erschließen.”

Der deutsche Strecken-Architekt Hermann Tilke hat weltweit Aufträge für ultramoderne Kurse. Im arabischen Scheichtum Bahrain ist bereits im September Baubeginn, in Dubai führt der “Herr der Ringe” aus Aachen bereits intensive Gespräche. Ab 2004 soll die Königsklasse des Motorsports erstmals in China Station machen. Die Metropole Schanghai hat nach Informationen der “WirtschaftsWoche” einen entsprechenden Vertrag bis 2010 unterzeichnet. 241 Millionen Dollar soll das Projekt kosten.

Große Hoffnungen hegen die Motorsport-Funktionäre am Bosporus. “Die Formel 1 kommt 2005 in die Türkei”, ist sich Mümtaz Tahincioglu, der Präsident des türkischen Auto- und Motorsportverbandes sicher. Seinen Angaben zufolge haben sich Istanbul, Antalya und Izmir um den Bau einer Strecke beworben. Sogar von Ägypten und vom Libanon war in der Branche bereits die Rede. Ein anderes viel diskutiertes Projekt scheint derzeit jedoch wieder in weite Ferne gerückt. In Moskau, wo seit Jahren eine Formel-1-Strecke geplant war, ist vorerst Baustopp.

Der Österreich-Grand-Prix auf dem A1-Ring ist dagegen auf Grund des bestehenden Vertrags bis 2006 gesichert und zählt nach den Umbau-Arbeiten seit dem Comeback-Rennen 1997 nach zehnjähriger Absenz zu den sichersten Rennstrecken der Welt.

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