Formel 1 soll Restaurants Millionen kosten

Las Vegas war bereits 1981 und 1982 Schauplatz von Rennen, aber im November werden die F1-Boliden das erste Mal auf dem legendären Las Vegas Strip fahren, wo die Strecke an berühmten Hotels und Casinos vorbeiführt. Doch genau für die könnte das Rennspektakel teuer werden.
Denn die Rennserie, die derzeit auch in den USA an Popularität gewinnt, hat wohl die Chance auf noch mehr Geld gewittert. Restaurants und Casinos entlang der Formel-1-Strecke in Las Vegas haben Post erhalten: Wenn Sicht auf die Strecke besteht, sollen sie zahlen!
Horrende Ticketpreise
Vom 16. bis 19. November findet das Rennwochenende in Las Vegas statt - es soll das neue Highlight im F1-Rennkalender werden, über 300.000 Fans werden erwartet. Doch dafür müssen die Rennbegeisterten auch entsprechend hohe Preise zahlen: So sind Wochenendtickets auf der Tribüne aktuell für etwa 1.800 Dollar (1.620 Euro) erhältlich, VIP-Tickets kosten gar zwischen 7.000 und 15.000 Dollar. Dazu kommen die Kosten fürs Hotel: Ein Zimmer im Zentrum kann am Rennwochenende gleich mehrere Tausend Dollar kosten. Allerdings haben nicht nur die Fans mit den Kosten zu kämpfen.
Millionen zahlen oder Sichtbarrikaden
Denn auch Gastro- und Tourismusbetriebe sollen für die F1 draufzahlen. Es soll auch möglich sein, von den Luxushotels, Casinos und Restaurants entlang des Strips auf die Strecke und damit das Rennen zu sehen. Dafür sollen die Betriebe aber nun zahlen.
Laut der "New York Post" soll die Formel 1 von den Lokalen mit Sicht auf die Strecke 1.500 Dollar pro Gast verlangen. Hat ein Restaurant oder Club also Platz für 1.500 Personen, wären dies rund 2,25 Millionen US-Dollar (2,03 Millionen Euro) - und dass, obwohl natürlich nicht alle Sitzplätze in den Restaurants über diese besondere Aussicht verfügen. Dem Bericht zufolge sollen die Veranstalter bei Nicht-Zahlung damit drohen, mit Sichtbarrikaden oder Scheinwerfern gegen die Lokale vorzugehen.
Kritik und Widerstand in Las Vegas
Gegenüber der "New York Post" meint ein Casinobesitzer: "Es ist verrückt, dass sie Geld für eine öffentliche Veranstaltung verlangen, die auf der Straße stattfindet." Zudem sollen Casinos wie das Wynn oder das Venetian bereits Millionen bezahlt haben, um offizieller Rennsponsor zu sein. Deren Lokale sollen eigentlich keine zusätzlichen Zahlungen leisten müssen, einige Restaurants hätten aber trotzdem eine Rechnung erhalten.
Zudem gibt es Ärger wegen der Straßensanierung. Eine weitere Quelle erklärte gegenüber der Zeitung: "Sie sagen jemandem, der Milliarden für sein Eigentum ausgegeben hat, dass der Strip zuerst wegen Bauarbeiten geschlossen wird und dann müssen sie noch für die Sitzplätze bezahlen. Damit überschreiten sie eine Grenze." In Las Vegas werden die Hauptstraßen seit Wochen für das Großereignis saniert, damit die Rennwagen im November darauf fahren können. In Las Vegas führt das zu einem entsprechend großen Verkehrschaos.
Verschiedene Betriebe sollen mittlerweile gemeinsame Absprachen treffen und prüfen, ob sie die Forderungen der Formel 1 wirklich erfüllen werden.
(VOL.AT)