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Formel 1 soll bremsen

Das Loch sieht aus wie ein Mahnmal. Die Einschlagstelle ausgangs der Boxengasse von Monza, an der Michael Schumacher in die Mauer gekracht ist, dokumentiert, welche Kräfte in der Formel 1 wirken.

Obwohl die Einschlagstelle nach Schumachers Testunfall vor dem Großen Preis von Monza am Sonntag (14:00 Uhr) mit weißer Farbe überpinselt worden ist, haben die Handwerker nicht alle Spuren verwischen können. Bremsstreifen weisen den Weg zu jener Stelle, an der der Rekordweltmeister im Training nach einem Reifenplatzer bei Tempo 345 km/h verunglückt und wie durch ein Wunder unverletzt geblieben ist.

Das Einschlagloch in der Begrenzungsmauer dokumentiert, welche Kräfte in der Formel 1 am Werke sind. Trotzdem denkt Schumacher kaum über die Gefahren nach. „Rennsport bringt nun mal Gefahren mit sich, die sind aber zum Glück nicht immer kritisch.” Doch spätestens seit dem Trainings-Crash des Ausnahmepiloten ist die Sicherheitsdiskussion in der Formel 1 wieder voll entbrannt. Der Chef des Motorsport-Weltverbands FIA, Max Mosley, will die Königsklasse angesichts der Unfallserie der vergangenen Wochen einbremsen und hat bereits Reglement-Vorschläge auf den Tisch gelegt.

Denn einen Tag nach dem siebenmaligen Weltmeister verunglückte Toyota-Pilot Olivier Panis, der in der nächsten Saison bei den Japanern als Ersatzmann für Neuzugang Ralf Schumacher ins zweite Glied rücken wird, nach einem Reifenproblem ebenfalls in Monza. Zuletzt beim Rennen in Spa-Francorchamps erwischte es BAR-Honda-Fahrer Jenson Button. In Hockenheim war Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes im.Glück. Zuvor in Indianapolis krachte neben Renault-Pilot Fernando Alonso auch Ralf Schumacher mit hoher Geschwindigkeit in die Mauer.

Seit den tödlichen Unfällen von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger beim Großen Preis von San Marino vor zehn Jahren in Imola musste kein Formel-1-Pilot mehr begraben werden. Vor allem die Autos und auch die Strecken sind viel sicherer geworden, nun sollen sie nach Mosleys Willen auch wieder langsamer werden. Die FIA will auch Materialien verbieten, die bei einem Unfall zu messerscharfen Teilen zersplittern.

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