Formel 1: Alpine landete in Sao Paulo Millionen-Jackpot

Im regenreichen und turbulenten Rennen auf dem Kurs von Interlagos konnte sich Alpine in der Konstrukteurswertung vom neunten auf den sechsten Rang verbessern und liegt nun vor den Teams von Haas und den Racing Bulls.
Potenzielle Millionen durch Konstrukteurs-Weltmeisterschaft
Die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft bestimmt, wie das Preisgeld unter den zehn Teams aufgeteilt wird. Experten schätzen, dass Alpine bis zu 50 Millionen Dollar (rund 45,9 Millionen Euro) zusätzlich erhalten könnte, sollte das französische Team seine Position in den nächsten drei Rennen halten. Der ehemalige Teamchef Flavio Briatore, der heute als Berater für Alpine tätig ist, sprach hingegen von 29,2 Millionen Euro. „Es sind 29,2 Millionen. Das war das Erste, das ich gefragt habe“, erklärte der 74-Jährige im Interview mit Sky Italia.

„Zwei Autos auf dem Podium! Ich glaube nicht, dass das vor der Saison jemand auf seiner Bingo-Karte stehen hatte“, sagte Gasly. „Es gab Zeiten, in denen wir es schwer hatten und ganz hinten lagen, was für alle Beteiligten eine Herausforderung war. Doch niemand hat aufgegeben, und alle sind fokussiert und motiviert geblieben.“
Euphorie bei Alpine
Die Freude und Erleichterung waren auch bei Ocon deutlich zu spüren. „Ich bin heute sehr glücklich und kann kaum glauben, ob ich träume oder die Realität erlebe. Ich bin unglaublich stolz auf das gesamte Team“, erklärte der 28-Jährige. Für einen kurzen Moment hatte er sogar gehofft, Verstappen noch einholen zu können, „aber Max war im letzten Stint schneller als wir“.

Teamchef Oliver Oakes, der im August als fünfter Boss in vier Jahren sein Amt angetreten hat, bezeichnete die Leistung als „Mega-Erfolg“, nachdem Ocon als Vierter und Gasly als 15. ins Rennen ging. „Wir waren etwas frustriert, dass wir es nicht geschafft haben, mit beiden Autos ins Q3 zu gelangen, aber das haben sie jetzt mehr als wettgemacht“, betonte er. „Dieses Team ist großartig, das war es schon immer“, sagte er über die Mannschaft aus Enstone, die in der Vergangenheit unter den Namen Benetton und Renault Meisterschaften gewonnen hat. Hauptsponsor des Teams ist das oberösterreichische Wassertechnologie-Unternehmen BWT.
Nur noch Drei Rennen als Teamkollegen
Ocon und Gasly sind gleich alt und werden nur noch in drei Rennen Teamkollegen sein. In der nächsten Saison wird Ocon für Haas antreten. „Ich freue mich auch sehr für Esteban, der heute ein großartiges Rennen gefahren ist.
Wir haben eine gemeinsame Geschichte“, erklärte Gasly und fügte hinzu: „Wir sind in derselben Region aufgewachsen und sind schon als Kinder Kart gefahren. Es ist nicht nur gelungen, dass wir beide in die Formel 1 gekommen sind, sondern wir sind auch Teamkollegen geworden, und jetzt stehen wir gemeinsam auf dem Podium.“
Ein Schritt in die richtige Richtung für Alpine
Ocon meinte, es habe sich „angefühlt wie in den guten alten Zeiten, als wir unter ähnlichen Bedingungen mit dem Kartfahren angefangen haben“. Er sei „überglücklich, dass ich dieses Podium mit Pierre teilen kann“. Für ihn war es das beste Ergebnis seit seinem Sieg in Ungarn 2021, seinem einzigen in der Formel 1. Er fügte hinzu: „Das zeigt einmal mehr, dass wir es schaffen können, und wir müssen in den letzten drei Rennen einfach weiter hart arbeiten.“ Mit den 33 Punkten vom Sonntag hat Alpine nun insgesamt 49 Zähler, drei mehr als Haas und fünf mehr als RB.
APA/Reuters