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Fünffachmord - Staatsanwalt vermisste Reue

Staatsanwalt Michael Radasztics vermisste bei Reinhard St. "Reue oder ein zumindest kritisches Auseinandersetzen mit der Tat".

Er selbst sei Vater eines sechs Jahre alten Kindes und könne sich nicht vorstellen, “wie man so etwas macht”, kam der Ankläger auf die Tötung der kleinen Nathalie zu sprechen.

“Sie haben nicht das Recht oder die Pflicht zu töten! Sie spielen da einen Gott, an den Sie eh nicht glauben! Sie maßen sich an, über das Leben anderer zu entscheiden. Das ist Hybris!”, donnerte Radasztics in seinem Schlussvortrag.

Der Staatsanwalt vermutete, dass der Angeklagte von seiner Frau “rausgeschmissen” worden wäre, hätte sie von dem verlorenen Geld erfahren: “In der Beziehung hatte die Frau die Hosen an. Er wurde mir als belesener Sonderling beschrieben.” Die Vorliebe des PR-Managers für nihilistische Schriften bezeichnete der Anklagevertreter als “eher lächerliche Geisteshaltung.”

Die Entscheidung, seine Familie zu töten und sich selbst zu verschonen, verstand Radasztics gerade vor diesem Hintergrund nicht. In Wahrheit sei Reinhard St. “zu feig, um die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Es findet sich ein Hochhaus, wo man sich runterstürzen kann. Es findet sich irgendwo immer ein Strick. Es findet sich irgendwo eine Eisenbahnschiene.”

Die Verantwortung des Angeklagten stoße ihm sauer auf, betonte der Staatsanwalt, ehe er am Ende den Geschworenen ein vergrößertes Lichtbild des Leichnams der kleinen Nathalie zeigte: “Schauen Sie in dieses Gesicht des mitleidlos erschlagenen Kindes!”

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