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Fünf Jahre nach dem Umbruch: Sofa Surfers sind mit "Blindside" retour

©Blindside
"Wir haben das Gefühl, dass es eine kontinuierliche Weiterentwicklung ist und kein Stilwechsel." Das sagt Wolfgang Schlögl alias I-Wolf im Gespräch mit der APA in Wien zum neuen, am (heutigen) Freitag erschienen Album "Blindside" (Monoscope Productions/Rough Trade) seiner Band Sofa Surfers und hat damit Recht.
Sofa Surfers: Beans & Rice Dub (Dubbed By Mad Professor Feat. Singing Bird)

“Blindside” schafft es trotz des rockigen Ansatzes, die Ursprünge der Band als Teil der Wiener Elektroszene weiterhin in den Sound zu integrieren.

2005 war so etwas wie das Jahr des Umbruchs bei den Sofa Surfers. Da erschien ihr gleichbetiteltes, auch “rotes Album” genanntes Werk, das die einstigen Soundbastler laut Eigendefinition zu einer “Hardcore-Band nach dem Krach” gemacht hat. Gleichzeitig wurde man durch das neue Bandmitglied Mani Obeya auch zu einer “richtigen” Band, denn vorher arbeitete man mit Gastsängern. Durchgängig empfanden die Sofa Surfers das “rote Album” als Stilerweiterung, wiewohl auch der Umstand des verstärkten Bandcharakters als Risiko erachtet wurde. “Es war klar, dass es die Hörer, die uns zuvor gehört haben, zumindest einmal verwirrt. Es war für manche Leute vielleicht skandalös, aber es verging eine lange Zeit zwischen ‘Encounters’ (2002) und dem Roten – und wir waren da schon woanders.” Mit Lounge als Stil wäre man jedenfalls unzufrieden gewesen.

Nun folgt mit “Blindside” ein weiterer Schritt, indem man erstmals auf einem eigenen Label, Monoscope Productions, veröffentlicht. “Durch die Änderungen im Business war es für uns das Richtigste, ein eigenes Label zu gründen. Unser altes Label ‘Klein Records’ gibt es nicht mehr in dieser Form. So hängen jetzt wirtschaftlich weniger Leute dran; und weil wir mit Rough Trade einen guten Vertrieb gefunden haben, glauben wir auch, dass es gut funktionieren kann”, so Schlögl. Das ändert auch die Aufgaben, die man als Sofa Surfer nun hat: “Innerhalb der Band haben wir jetzt halt auch wirtschaftliche Agenden neben den musikalischen”, ergänzt der Wiener.

Die Musik ist aber natürlich trotzdem weiterhin die primäre Aufgabe – und mit dem neuen Album schafft man es, die elektronischen Elemente der früheren Tage mit der neu hinzugekommen organischen, gitarrenlastigeren Orientierung zu vereinen. So nähert man sich dem Rock mit clubähnlichen Elementen an. “Vielleicht war der erste Ansatz nach dem roten Album durchaus, eine rauere Platte zu machen. Was aber nicht von vorhinein den Gitarrensound bedeutet hat”, ergänzt Markus Kienzl.

Die nächsten Live-Auftritte der Sofa Sufers sind am 15. April zum Finale des sound:frame-Festivals, am 16. April tritt man im Rahmen des eintägigen Soundcity-Festivals im Innsbrucker Treibhaus auf. Weitere Auftritte folgen am 24. April im Salzburger Rockhouse und am 13. Mai in der Grazer Postgarage.

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