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Flughafen-Chef: "Kosten müssen sinken"

Der Flughafen Wien gibt sich eine neue interne Struktur. Der neue Vorstandschef Christoph Herbst kündigte am Mittwoch in einer Pressekonferenz an, die Sachkosten senken zu wollen.

Über die Größenordnung machte er selber keine Angaben. Sein Vorstandskollege Gerhard Schmid bestätigte, dass im Sachkostenblock “10 Prozent immer eine gute Richtgröße” seien. Schmid verantwortet jetzt die Sparten Aviation, Abwicklung/Handling und so wie bisher die Technik.

“Wir wollen nicht querbeet Prozentsätze nennen, sondern zunächst einmal die Kosten evaluieren”, sagte Herbst nur. Er will u.a. “externe Leistungen stärker insourcen”. Das senkt den Beratungsaufwand.

Ernest Gabmann ist, nachdem er die Skylink-Agenden an Herbst abtrat, im Flughafen-Vorstand für Non Aviation (Immobilien, Retail/Gastro) und allgemeine Bauaufgaben eben ohne Skylink zuständig. Derzeit stammen 25 Prozent des Flughafen-Umsatzes (der nach 3 Quartalen 2010 bei rund 400 Mio. Euro lag) aus dem Geschäft außerhalb der Fliegerei. Man strebt hier künftig “mindestens 40 Prozent” an. Beim Ergebnis liege man heute schon weit über der 25-Prozent-Quote. Vor März werden keine Umsatz- oder Ertragszahlen für 2010 genannt.

Der frühere Vorstandschef Herbert Kaufmann hat einen Konsulentenvertrag, er übernimmt laut Herbst in den Auslandsoperationen “Organfunktion” (Aufsichtsrat). “Er wird uns bei internationalen Projekten begleiten. Wir haben gerade bei unseren Beteiligungen in Kosice und Friedrichshafen einiges zu tun, um bessere Erträge zu machen.” Das International-Geschäft der Flughafen AG wird gerade neu organisiert.

In Kosice ist die Passagierzahl 2010 um ein Viertel auf 266.858 zurück gegangen. In Friedrichshafen gab es ein kleines Plus um 2,1 Prozent auf 590.640 Passagiere. Der Airport Malta meldete ein Passagier-Plus von 12,8 Prozent auf 3,3 Millionen.

Zu neuen Beteiligungen an ausländischen Flughäfen hielt sich Herbst heute zurück. Man habe nichts Besonderes im Auge. Pro Jahr werde der Flughafen Wien mit fünf bis sieben neuen Projekten konfrontiert. “Wir prüfen das immer wieder auf Sinn und Synergien. Es gibt ein paar Projekte, die wir prüfen”. Die lägen sicherlich in erster Linie in Europa. Gäbe es etwas konkretes im Visier, müsste dies ad hoc bekanntgegeben werden.

Den Davis Cup vom 4. bis 6. März auf dem Flughafen-Gelände (Hangar 3) sieht Herbst als “ganz wichtige Marketing- und Imageveranstaltung”, die freilich gehörige Improvisation erfordere. Unter anderem sind wegen tausender Besucher umfangreiche zusätzliche Security-Maßnahmen nötig.

An der Entwicklung der Luftfracht lesen die Airport-Vorstände die Konjunkturverbesserung ab. Das Frachtvolumen stieg 2010 um 16,5 Prozent.

Während die Passagierzahl um 8,7 Prozent stieg, nahm die Zahl der Flugbewegungen nur um 1,1 Prozent zu. Das heißt, dass die Airlines immer größere Maschinen einsetzten.

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