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Fluchtexperte Kilian Kleinschmidt: "2016 wird noch schwieriger als 2015"

Das Lager Zaatari aus der Luft 2013.
Das Lager Zaatari aus der Luft 2013. ©AP
Bregenz - Flüchtlingslager als Ort der Menschenlagerung ohne Perspektiven und ausreichender Versorgung sind für Kilian Kleinschmidt mit ein Grund für die Flüchtlingsströme nach Europa. Dennoch, von 60 Millionen Flüchtlingen kam bisher nur ein kleiner Teil zu uns.

2.100 Kilokalorien (kcal) pro Tag zum Gegenwert von einem Dollar, 18 Liter Wasser für Versorgung und Reinigung und 4,5 Quadratmeter Zeltfläche – darauf habe man als Flüchtling in einem Flüchtlingslager Anspruch. Kilian Kleinschmidt kennt die Situation in den Flüchtlingslagern der Welt. Im Auftrag der UNO reorganisierte er das Flüchtlingslager Zaatari im Norden Jordaniens. Einwohnerzahl: Zwischen 80.000 und 100.000 Menschen.

Das Lager Zaatari aus der Luft 2013.
Das Lager Zaatari aus der Luft 2013. ©Das Lager Zaatari aus der Luft im Jahr 2013, als es Kleindienst übernommen hat – AP

In solchen Lagern verliere ein Mensch nicht nur Würde und Individualität, sondern habe auch kaum Perspektiven, erklärt Kleinschmidt in seiner Rede beim Neujahrsempfang des Landes Vorarlberg. Gleichzeitig leben nur 15 Prozent aller Flüchtlinge in Lagern. So gibt es in Libanon, über eine Million Flüchtlinge bei vier Millionen Einwohnern, kein einziges offizielles Flüchtlingslager.

60 Millionen Menschen auf der Flucht

Weltweit sind 60 Millionen Menschen auf der Flucht, in Europa leben davon bis zu zwei Millionen. Der Rest lebt in den meist armen Ländern des Nahen Ostens. Er erwartet, dass die Flüchtlingssituation in Europa 2016 noch größere Herausforderungen mit sich bringt als das vergangene Jahr.

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