Flucht in den Schweizer Franken: Anleger reagieren auf die Eskalation im Nahen Osten

Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten haben am Freitag zu spürbaren Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten geführt. Nachdem unbestätigten Berichten zufolge vermeldet wurde, dass Israel eine Serie von Angriffen gegen den Iran gestartet hat, kam es zu deutlichen Reaktionen an den Börsen, den Devisenmärkten und im Bereich der Rohstoffe.
Schweizer Börse reagiert mit Kursverlusten
Der Swiss Market Index (SMI) eröffnete den Handelstag mit einem Rückgang um 0,76 Prozent auf 11.144 Punkte. Fast alle Titel des SMI verzeichneten Verluste, mit Ausnahme von Nestlé, die einen Anstieg um 0,77 Prozent erlebten. Besonders betroffen waren die Aktien von Logitech und VAT, die Rückgänge von 1,67 Prozent bzw. 2,1 Prozent hinnehmen mussten. Ein weiterer Faktor, der die Kursverluste verstärkte, war der Dividendenabschlag bei sechs großen Börsenschwergewichten.

Flucht in traditionelle Sicherheitswerte
Die geopolitischen Unsicherheiten führten zu einer verstärkten Nachfrage nach sicheren Anlagen. Der Schweizer Franken und der Yen profitierten besonders, während das Euro/Franken-Paar kurzzeitig unter die Marke von 96 Rappen fiel, sich jedoch bis zum Mittag auf 0,9661 erholte. Der Yen verzeichnete ebenfalls eine Aufwertung gegenüber dem Dollar.
Öl- und Goldpreise steigen
Die Eskalation führte auch zu einer Schockreaktion am Ölmarkt. Der Preis für ein Barrel Brent stieg um fast vier Dollar und notierte zeitweise über 90 Dollar. Die Unsicherheit trug ebenso zu einem Anstieg der Goldpreise bei, was typisch für Zeiten geopolitischer Krisen ist.
Kryptowährungen unter Druck
Der Bitcoin, als Indikator für risikoreichere Anlagen, fiel nach den Nachrichten über die Angriffe unter die Marke von 60.000 Dollar, erholte sich jedoch im Tagesverlauf wieder etwas. Diese Volatilität spiegelt die allgemeine Nervosität der Anleger wider.
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Makroökonomische Perspektiven
Experten wie Damien Boey, Chef-Makrostratege bei Barrenjoey, weisen laut "Marketscreener" darauf hin, dass die Ereignisse im Nahen Osten die globalen Inflationsaussichten verschärfen könnten. Zudem behalten die Märkte die Zinspolitik der großen Zentralbanken genau im Blick, insbesondere die der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank, deren Entscheidungen erheblichen Einfluss auf die Währungsmärkte haben werden. (VOL.AT)