Punkt 18.00 Uhr starteten die Teilnehmer im nebligen Nieselregen unter einem bunten Regenschirmmeer ihre zehnminütige Aktion. Es gehe darum zu demonstrieren, dass jeder die Zuneigung zum Partner in der Öffentlichkeit zeigen dürfe, so der Aufruf der Facebookgruppe, über die sich die Aktion konstituiert hatte.
Der Anlassfall war ein Vorkommnis Ende Mai. Damals war ein schwules Paar von vier Jugendlichen im Museumsquartier beschimpft und angegriffen worden, ein Vorfall der für einen der beiden im Spital endete. Via Facebook hatten sich bis Mittwoch in Folge zwar knapp 450 Teilnehmer als Fixstarter zur Kussdemo eingetragen. Die kalte Witterung hielt aber offensichtlich doch zahlreiche Sympathisanten vom Erscheinen im Kulturareal ab. Nach zehn Minuten verloren sich die Solidaritätsküsser wieder in der regnerischen Stadt – gemäß dem kurzinterventionistischen Flashmobprinzip.