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Fischer-Premiere in Wimbledon

Drei Sätze und drei Stunden lang kämpfte der Wolfurter am Donnerstag für seinen Traum vom Hauptbewerb in Wimbledon.

Nächster Meilenstein für Martin Fischer. Der Wolfurter steht nach einem hart erkämpften 6:4-, 7:5-, 7:6(2)-Sieg über den Paraguayaner Ramon Delgado erstmals im Hauptbewerb des Rasen-Klassikers von Wimbledon. Auf Court 15 im Roehampton Lawn Club kämpfte Fischer mit dem als Nummer 24 der Wimbledon-Qualifikation geführten Routinier an die drei Stunden, für eine Dreisatzpartie eine lange Begegnung. Und war nachher ebenso abgekämpft wie überglücklich: “Ich kann es noch gar nicht glauben. Wimbledon war immer mein großes Ziel, das Turnier, welches meinem Spiel am besten entspricht. Ein Traum seit meiner Kindheit.“

Einen Gang zugelegt

Dabei war die Auslosung alles andere als vielversprechend. Mit Dominik Hrbaty und Björn Phau bekam der 23-jährige ManU-Fan gleich zwei Kracher vor die Nase gesetzt. “Aber nachdem ich diese zwei bezwingen konnte, war es heute vom Kopf her gerade nochmals schwieriger. Man denkt sich, dass man einen Sandplatzspezialisten aus Südamerika dann ja auch packen muss.“ “Wenn es nötig war, konnte ich noch einen Gang zulegen!“ Die seit frühen Jahren an stark ausgeprägte mentale Stärke Fischers gereichte dem ÖTV-Daviscup-Teammitglied so zum besonderen Vorteil: “In den entscheidenden Phasen aller drei Sätze war ich heute voll da und machte die Big points.“ Der 33-jährige Delgado hat zwar noch keinen ATP-Titel gewonnen (einmal vor zwölf Jahren stand er im Finale von Bogota), war aber schon die Nummer 52 und steht derzeit rund 20 Plätze vor Fischer auf Platz 143. “Delgado spielte von der Anlage ähnlich wie ich. Stark von der Grundlinie und gute Passierschläge. Da hatte ich bei meinem Aufschlag viel Druck, deshalb gab es viele Breaks.“ Ein weiterer Höhepunkt aus Sicht eines überglücklichen Fischers: “Das war die erste Partie auf drei Gewinnsätze, die ich gewonnen habe!“ Der 23-Jährige stand zum dritten Mal in seiner Karriere in der Wimbledon-Quali, zwei Mal schaffte er bisher die dritte Runde, ehe er scheiterte (an Karanusic 2009 und Olivier Rochus 2008).

Flair und Stimmung

“In Paris habe ich mit dem Einzug in den Hauptbewerb nicht gerechnet. Hier habe ich es so erhofft. Und dass ich es nun sogar ohne Satzverlust im entscheidenden Match geschafft habe, lässt mich das Ganze noch mehr genießen.“ Fischer freut sich nun besonders auf den Umzug nach Wimbledon, “wo die Stimmung und das Flair einfach ein Wahnsinn sind.“ Nach Roland Garros (vor rund drei Wochen in Paris) ist dies das zweite Mal, dass er sich für den Hauptbewerb eines Grand Slam-Turniers qualifiziert.

Wunschgegner? Nein, aber . . .

Gegen wen Fischer in der ersten Runde spielt, wird heute bekannt. Ob er einen Wunschgegner hat? “Nein, aus 127 Spielern einen he­rauszusuchen, bringt nichts.“ Zusatz mit viel Zwischenzeile: “Aber es gibt hier immer einen in der Liste, der auf Rasen nicht so zu Hause ist . . .“

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