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Finanzkrise: Zeitarbeitsfirmen spüren Krise

Österreichs Zeitarbeitsfirmen spüren bereits die Finanzmarktkrise, allerdings unterschiedlich stark. Während der Personaldienstleister Trenkwalder von der aktuellen Krise nach eigenen Angaben stark betroffen ist, versucht man bei Manpower zu beruhigen.

“Die Nachfrage nach Leiharbeitern boomt nach wie vor”, sagte Manpower-Sprecherin Andrea Lehky zur APA. Bei Manpower seien zwar 100 Leiharbeiter aus “Großkonzernen zurückgeschickt worden”, die Hälfte davon hätten aber bereits wieder einen neuen Job.

Laut dem Geschäftsführer der Leihpersonal-Suchmaschine www.wer-hat-wen.at, Manfred Maureder, sind Leiharbeiter aus Industriebetrieben und hier insbesondere aus der Automobilindustrie die “Hauptbetroffenen”. Als Beispiel nannte er den Grazer Fahrzeugfertiger Magna-Steyr, der zuletzt rund 600 Leiharbeiter abgebaut hat. “Sollte sich der Wirtschaftsabschwung weiter fortsetzen, ist die Zeitarbeitsbranche aber massiv betroffen”, prognostizierte Maureder im Gespräch mit der APA. Noch werde für 2009 aber ein Wirtschaftswachstum erwartet, gab Maureder zu bedenken. Die schlechte Lage in der Automobilindustrie müsse eben durch Umschichtungen im Gewerbebereich kompensiert werden.

Der Personaldienstleister Trenkwalder, der die Autoindustrie “sehr stark” mit Personal versorgt, hat allein in den vergangenen 3 bis 4 Wochen 500 Leiharbeiter zurückgeschickt bekommen. 80 Prozent davon sind aus der Automobilindustrie gekommen. “Wir merken das sofort, wenn die Konjunktur in der Industrie abschwächt”, sagte Irmgard Prosinger, Marketingverantwortliche und Prokuristin bei Trenkwalder, zur APA. Auch in den kommenden Wochen erwartet Prosinger weitere Rückstellungen. Für das Jahr 2008 liege das Unternehmen umsatzmäßig zwar auf Plan, vom Ertrag her aber “unter den Erwartungen”, so Prosinger.

Ganz anders sieht die Situation bei Manpower aus: Dort habe man momentan zwar mehr Arbeit, weil die zurückgeschickten Personen wieder irgendwo untergebracht werden müssen, negative Auswirkungen habe die Finanzmarktkrise laut Sprecherin Lehky aber nicht. Qualifizierte Fachkräfte seien zurzeit genauso gefragt wie noch vor der Finanzmarktkrise. “Haarig” sei die Situation dagegen für ungelernte Kräfte oder für jene, die keine guten Deutschkenntnisse haben.

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