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Finale: Vienna Capitals drehen siebtes Halbfinalspiel gegen RB Salzburg

Die Capitals besiegen Salzburg mit 3:1.
Die Capitals besiegen Salzburg mit 3:1. ©APA/Punz
Zu einem Herzschlaghalbfinale kam es gestern im EBEL-Playoff zwischen den Vienna Capitals und RB Salzburg. Die WIener konnten das Spiel nach langem Rückstand noch drehen.
Vienna Capitals vs. RB Salzburg

Der Meistertitel in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) wird zwischen den Vienna Capitals und Rekordmeister KAC ausgespielt. Die Wiener drehten am Freitag im Schlussdrittel das mitreißende und entscheidende siebente Halbfinalspiel gegen RB Salzburg und gewannen mit einem 3:1 (0:1,0:0,3:0)-Heimsieg die “best of seven”-Serie mit 4:3.

Die Klagenfurter hatten die Graz 99ers in vier Spielen eliminiert und konnten sich über eine Woche lang auf den finalen Kampf um ihren 31. Meistertitel vorbereiten. Die Caps, die ihren dritten Triumph anstreben, haben dagegen nur rund 40 Stunden Zeit zur Erholung. Die “best of seven” Serie beginnt am Sonntag (14.00 Uhr) in Kagran.

RB Salzburg setzte die Capitals unter Druck

Der Titelverteidiger aus Salzburg lag in den ersten sechs Duellen mit den Wienern nur 4:30 Minuten in Führung. Am Freitag erzielte die Mannschaft von Andreas Brucker aber erstmals den ersten Treffer. Dustin Gazley enteilte der Wiener Verteidigung und traf nach genau 60 Sekunden eiskalt ins Kreuzeck zum 1:0 für die Gäste.

7.000 Zuschauer erlebten in ausverkauften Halle in Kagran danach einen spannenden Fight, in den sich erstmals seit seiner Verletzung am Neujahrstag auch Publikumsliebling Rafael Rotter warf. Die Caps waren mehr am Drücker, die Salzburger aber immer wieder brandgefährlich.

Capitals schlugen im dritten Drittel zu

Schöne Offensivaktionen und Chancen gab es auf beiden Seiten, aber erst zu Beginn des Schlussdrittels durfte das Team von Trainer Dave Cameron auch jubeln. 27 Sekunden nach Spielbeginn traf Kelsey Tessier nach einem abgeblockten Schuss von Mario Fischer ins leere Tor zum 1:1 (41.). Die Caps bekamen danach richtig Oberwasser und legten in ihrem dritten Powerplay nach. Benjamin Nissner traf zum 2:1 (48.), Chris DeSousa fixierte in der Schlussminute ins leere Tor den Endstand.

Damit kommt es zum vierten Mal zu einem Finalduell zwischen den Caps und dem KAC. Die Wiener haben ihre zwei Meistertitel jeweils mit Endspiel-Erfolgen über die Klagenfurter geholt (2004/05 mit 4:3-Siegen, 2016/17 mit 4:0). 2012/13 gewann der KAC die Finalserie mit 4:0.

Vienna-Coach: “Wir hätten es beide verdient gehabt”

Dave Cameron (Coach Vienna Capitals): “Diese Serie war so eng. Es ging darum, zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Spielzug zu machen. Das frühe Tor im dritten Drittel hat uns das Momentum gegeben. Ich bin glücklich, dass wir uns durchgesetzt haben, aber es hätten beide verdient gehabt.”

Benjamin Nissner (Torschütze Capitals zum 2:1): “Das ist ein super Moment. Wir sind bereit für Sonntag. Es hat sich keiner etwas geschenkt, so soll es sein.”

Chris DeSousa (Torschütze Capitals zum 3:1): “Diese Serie war unglaublich. Wir haben oft geglaubt, dass wir sie im Sack haben, aber sie haben sich immer wieder zurückgekämpft. Heute haben wir Charakter gezeigt nach dem Rückstand und den Aufstieg verdient. Das können wir heute genießen, ab morgen gilt die ganze Konzentration dem Finale gegen Klagenfurt.”

Salzburg: “Zwei Fehler, die uns die Serie gekostet haben”

Andreas Brucker (Coach Red Bull Salzburg): “Wir haben zwei Drittel lang gutes Eishockey geboten, waren aber nicht in der Lage, den Sack zuzumachen. Wir haben unnötige Strafen und Tore bekommen. Wir waren nach der schwierigen Situation in der Meisterschaft im Halbfinale dabei und hätten uns auch den Aufstieg verdient.”

Matthias Trattnig (39 Jahre/nach 769. und letztem Karriere-Spiel für Red Bull Salzburg/8 Meistertitel): “Ich werde nicht jünger, aber es gibt viele schöne Erinnerungen. Nach so einem Spiel ist es schwer, Worte zu finden, Wien hat besser gespielt. Es war eine durchwachsene Saison. Wir haben am Ende noch viel herausgeholt, aber im siebenten Spiel zu verlieren, ist sehr schwer. Nach dem 0:1 waren wir zu passiv. Die Zeit wird zeigen, ob ich beim Eishockey bleibe.”

Thomas Raffl (Red Bull Salzburg): “Es hat einfach nicht gereicht. Wir gingen mit einem Vorsprung in das dritte Drittel, haben das Spiel aber innerhalb von fünf Minuten hergegeben. Im Endeffekt waren es zwei Fehler, die uns die Serie gekostet haben. Es ist einfach hart. Es war eine Saison mit vielen Hochs und Tiefs, jetzt haben wir im Halbfinale verloren, da gibt es nichts, woran man sich erinnern muss.”

(APA/red)

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