FIA hebt Tempolimit an: Neue Regelung für Formel-1-Stars in Zandvoort

In Zandvoort galt in den vergangenen Jahren ein reduziertes Tempolimit von 60 km/h in der Boxengasse. Auf den meisten anderen Strecken beträgt die zulässige Geschwindigkeit 80 km/h.
Begründet wurde die Sonderregelung in den Niederlanden mit der engen Bauweise der Anlage und den damit verbundenen Sicherheitsgründen. Für den diesjährigen Grand Prix hat die FIA nun eine Ausnahme beschlossen und die Geschwindigkeit in Zandvoort auf 80 km/h angehoben.
Hintergrund der Entscheidung
Mit der Erhöhung des Tempolimits verfolgt die FIA das Ziel, die taktischen Möglichkeiten im Rennen zu erweitern. Zandvoort ist für seine begrenzten Überholmöglichkeiten bekannt. Bei den Grands Prix 2021 und 2022 wurden in jeweils 72 Runden nur 23 beziehungsweise 24 Überholmanöver gezählt. Durch schnellere Boxenstopps sollen die Teams stärker zu strategischen Varianten gezwungen werden.
Automatische Begrenzung
Um die Einhaltung des Limits sicherzustellen, verfügen die Fahrzeuge über ein automatisches System. Dieses sogenannte Tempomat-Programm verhindert, dass die Fahrer in der Boxengasse schneller fahren, als es die Regeln erlauben.
Chancen und Risiken
Die Neuerung könnte vor allem Mannschaften aus dem Mittelfeld zugutekommen, die mit zusätzlichen Stopps Zeit gewinnen und auf frischeren Reifen agieren können. Für die Spitzenmannschaften birgt die Änderung hingegen ein höheres Risiko, da sie bei einem weiteren Boxenstopp möglicherweise in den Verkehr des Hauptfeldes geraten.
Entsprechend ist damit zu rechnen, dass Favoritenteams wie McLaren an einer Ein-Stopp-Strategie festhalten. Die von Pirelli gelieferten Mischungen sind ausreichend robust, um diese Distanz zu bewältigen.
Bedeutung für den Grand Prix
Ob die Regeländerung tatsächlich zu mehr Spannung führt, wird sich erst im Rennen zeigen. Fest steht jedoch, dass die Boxengasse in Zandvoort mit dem neuen Tempolimit zu einem entscheidenden Faktor in der taktischen Ausrichtung der Teams werden dürfte.
(VOL.AT)