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"Feuerfester roter Hai"

Michael Schumacher hat den "Sieg der Schande" aus dem Vorjahr endgültig vergessen gemacht und am Sonntag den Formel-1-Grand-Prix von Österreich auf dem A1-Ring in Spielberg gewonnen.

Zweiter wurde Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes, der nach dem sechsten Saisonlauf in der WM noch mit zwei Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Schumacher führt. Dritter wurde der Brasilianer Rubens Barrichello im zweiten Ferrari. Mit dem 67. Sieg feierte der 34-jährige Deutsche nach dem Stallorder-Skandal 2002 diesmal einen sportlich einwandfreien Sieg. Doch auf dem Weg zu diesem Erfolg hatte der Champion einen schlimmen Moment zu überstehen. Beim ersten Boxenstopp in der 23. Runde hatte sein “Roter Hai” F2003-GA nämlich kurzfristig Feuer gefangen. “Unter diesen Umständen trotzdem weiterzufahren und am Ende noch zu gewinnen, da kann man extrem glücklich sein”, betonte Schumacher.

Auch die Startphase war überaus turbulent verlaufen. Die ersten beiden Versuche hatten wegen technischer Probleme am Toyota von Cristiano da Matta abgebrochen werden müssen. Das Rennen wurde daher auf Grund der beiden zusätzlichen Formationsrunden von 71 auf 69 Runden verkürzt. Im dritten Versuch klappte es dann aber bei leichtem Nieselregen endlich mit dem Start, wobei Schumacher vor Montoya, Räikkönen und Barrichello am besten wegkam. In Runde drei musste nach dem Ausfall von Jos Verstappen kurzfristig das Safety-Car auf die Strecke fahren.

Nach dem Re-Start änderte sich an der Reihung an der Spitze nichts, auch ein kurzzeitiger Regenguss wirbelte das Klassement nicht durcheinander. Erst Ende der 21. Runde kam es zu einem entscheidenden Rückfall: Barrichello benötigte beim Nachtanken 19,8 Sekunden und fiel dadurch hinter Jenson Button im BAR-Honda an die fünfte Stelle zurück. In der 31. Runde eroberte Schumacher mit dem rennentscheidenden Manöver die Spitze zurück. Spitzenreiter Montoya rollte mit Motorschaden aus, und praktisch gleichzeitig zog Schumacher am zweitplatzierten Räikkönen vorbei. Sofort setzte sich der Weltmeister auf der wieder vollkommen trockenen Strecke von Räikkönen ab und fuhr einem sicheren Sieg entgegen. Um Platz zwei entbrannte im Finish noch ein Kampf, doch Barrichellos Angriffe auf den WM-Leader blieben erfolglos.

Endstand:
1. Michael Schumacher (Ferrari): 1:24:04,888 Std.
2. Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes): + 3,362 Sek.
3. Rubens Barrichello (Ferrari): + 3,951
4. Jenson Button (BAR-Honda): + 42,243
5. David Coulthard (McLaren-Mercedes): + 59,740
6. Ralf Schumacher (Williams-BMW): + 1 Runde
7. Mark Webber (Jaguar-Cosworth): + 1 Runde
8. Jarno Trulli (Renault): + 1 Runde
9. Antonio Pizzonia (Jaguar-Cosworth): + 1 Runde
10. Cristiano da Matta (Toyota): + 1 Runde
11. Ralph Firman (Jordan-Cosworth): + 1 Runde
12. Jacques Villeneuve (BAR-Honda): + 1 Runde
13. Justin Wilson (Minardi-Cosworth): + 2 Runden

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