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Feuer zerstörte Mega-Partylocation

www.denkmalschutz.at
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Vor fünf Jahren bereiteten Bauarbeiten einer der beliebtesten Party-Locations Wiens ein trauriges Ende: Ein Großbrand am 16. 8. 2001 zerstörte die Sofiensäle.

Streit um Wiederaufbau
“Sof’s” waren früher ein Hallenbad
Polit-Streit um Brandruine

Das Dach brannte ab und stürzte in den großen Saal. Das historische Gebäude wurde durch Feuer und die Löscharbeiten schwer beschädigt. Die Wiener Feuerwehr stand im Dauereinsatz. Erst nach Tagen hieß es endgültig „Brand aus“.

Eine Unachtsamkeit beim Verkleben von Dachpappe mit offener Flamme dürfte in den Mittagsstunden zu einem Schwelbrand geführt haben. Plötzlich hatten Teilnehmer einer Orchesterprobe im großen Saal Rauch bemerkt, der schon durch die Lüftungsklappen drang. Während um 12.58 Uhr die Feuerwehr alarmiert wurde, verlangte ein Arbeiter am Dach nach Wasserkübeln. Die Löschversuche von sechs Mann schlugen fehl, die anrückende Feuerwehr orderte „Alle Mann raus“.

Rasch breitete sich der Brand über das Dach aus. Die extrem schwierigen Bedingungen – stark drehender Wind und große Hitzeentwicklung – setzten den Helfern zu. Bei Alarmstufe Stufe 4 war die Feuerwehr mit rund 40 Einsatzfahrzeugen aufgefahren. Praktisch sämtliche Dienst habenden Wiener Feuerwehrleute waren im „Schichtbetrieb“ im Einsatz, immer jeweils rund 100 Mann bekämpften gleichzeitig die Flammen. Die Helfer mussten alle zehn bis 20 Minuten abgelöst werden, weil die Sauerstoffflaschen geleert waren und die körperliche Anstrengung so groß war.

Nach rund einer Stunde stürzte der Dachstuhl ein, der denkmalgeschützte große Saal begann zu brennen. Wegen des großen Risikos konnten die Flammen nur noch von außen mit vier Schläuchen von Drehleitern aus bekämpft werden. Bis zu 4.000 Liter Wasser in der Minute wurden gegen die Flammen gespritzt.

Gefährliche Situationen gab es, als das Dach in den großen Saal stürzte und später, als der Seitentrakt zu brennen begann. Drei Feuerwehrmänner mussten wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung und Dehydrierung medizinisch versorgt werden. Verletzt wurde auch jener Arbeiter, der die Flämmarbeiten durchgeführt hatte.

Am Abend stand von der Hausseite in der Blattgasse nur noch die Außenwand. „Wie ein potemkinsches Dorf“, so ein Passant. Löschwasser strömte über die verrußte Fassade. Das Becken unter dem Boden im Großen Saal war, wie bei der Eröffnung der Sofiensäle als Badeanstalt, randvoll mit Wasser gefüllt.

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