Festspiel-Programm 2007 präsentiert
Das Theater in der Josefstadt gastiert erstmals seit 24 Jahren wieder mit dem Stück Gefährliche Liebschaften von Christopher Hampton im Bregenzer Theater am Kornmarkt. Das gaben die Bregenzer Festspiele bei einer Pressekonferenz am Dienstag im Festspielhaus bekannt.
Nach Verdis Troubadour in den Vorjahren wird Giacomo Puccinis Opern-Thriller Tosca ab 19. Juli 2007 als Spiel auf der Seebühne das Hauptereignis 2007/08 des Festivals am Bodensee sein. Die musikalische Leitung der Oper übernimmt Ulf Schirmer, sein Regie-Debüt in Bregenz gibt Philipp Himmelmann, das Bühnenbild stammt von Johannes Leiacker.
Als Hausoper hat Benjamin Brittens Musiktheaterwerk Tod in Venedig am 18. Juli 2007 Premiere. Es dirigiert der Brite Paul Daniels, Regie im Bühnenbild von Tom Schenk (NL) führt der Japaner Yoshi Oida. Die Operette am Kornmarkt bringt mit Paul Bunyan ein von Nicholas Broadhurst inszeniertes, frühes Britten-Werk. Premiere ist am 27. Juli, am Pult des Vorarlberger Symphonieorchesters steht der Brite Stuart Bedford.
Die Orchesterkonzerte stehen ebenfalls im Zeichen von Benjamin Britten sowie seines Zeitgenossen Dmitri Schostakowitsch. Die drei Konzerte der Wiener Symphoniker dirigieren Kirill Petrenko (25. Juli), Lothar Koenigs (30. Juli) und Thomas Sanderling (6. August). Das Symphonieorchester Vorarlberg spielt am 12. August unter Leitung von Gérard Korsten (Solist Benjamin Schmid). Als besondere Attraktion gilt das Gastspiel des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter Stardirigent Mariss Jansons am 19. August (Solist Frank Peter Zimmermann).
Trotz Streichung des Freilufttheaters am Bregenzer Martinsplatz wird der Schauspiel-Bereich bei den Festspielen aufgewertet, kündigten Präsident Günter Rhomberg und Intendant David Pountney an. Das Hamburger Thalia Theater gastiert ab 16. August mit Shakespeares Ein Sommernachtstraum im Festspielhaus. Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger bringt ab 9. August am Kornmarkt die Gefährlichen Liebschaften. Neben Föttinger spielen unter anderen Andrea Jonasson, Louise Martini und Maria Köstlinger.
Die zeitgenössische Schiene Kunst aus der Zeit (KAZ) wirft laut dem künstlerischen Leiter Matthias Losek unter dem Motto Made in Britain einen Blick auf die britische Gegenwartsmusik.
Die Bregenzer Festspiele 2007 stehen unter dem programmatischen Motto Puccini, Britten und Britannien. Im Mittelpunkt stehen vier Musiktheater-Eigenproduktionen an vier Schauplätzen: Tosca auf der Seebühne, Tod in Venedig im Festspielhaus, Paul Bunyan am Kornmarkttheater und Playing Away auf der Werkstattbühne.
Tod in Venedig, Brittens letztes Musiktheaterwerk, wird 2007 in Bregenz in Kooperation mit dem englischen Aldeburgh Festival als Oper im Festspielhaus zu sehen sein. Die Handlung basiert auf der berühmten Novelle von Thomas Mann. Die Britten-Operette am Kornmarkt dreht sich um den mythischen Holzfäller-Riesen Paul Bunyan aus der Zeit der nordamerikanischen Pioniere.
Die 1994 entstandene Fußball-Oper Playing Away von Benedict Mason wird ab 13. August zum Abschluss der KAZ-Schiene auf der Werkstattbühne als Koproduktion mit dem Festspielhaus St. Pölten aufgeführt. David Pountney inszeniert damit erstmals bei Kunst aus der Zeit. Das Opus ist eine schwarze Komödie über den Fußball und sein Umfeld.
Kunst aus der Zeit beginnt 2007 bereits im März. Unter dem Titel Kunst aus der Zeit Fast Forward – KAZ.007ffw bringt KAZ erstmals an vier Tagen (21. bis 24. März) zeitgenössische britische Musik und eine neue Oper auf die Werkstattbühne. Die österreichische Erstaufführung der Oper The cricket recovers von Richard Ayres hat am 21. März Premiere. Die Geschichte zwischen aufgeklärtem Märchen und postmoderner Fabel basiert auf Erzählungen des niederländischen Kinderbuchautors Toon Tellegen.
Am 26. Juli erwartet das Publikum mit der Oper The Shops eine weitere österreichische Erstaufführung. Das von Patrick Bailey dirigierte Opus ist ein Auftragswerk und eine Koproduktion der Bregenzer Festspiele mit der britischen Kompanie The Opera Group. Die Musik stammt von dem jungen englischen Komponisten Edward Rushton, das Libretto von der Schweizerin Dagny Gioulami.