Im Mordfall um die 48-jährige Wienerin Elisabeth W., die vor über einem Monat erdrosselt und gefesselt in ihrer Wohnung aufgefunden wurde, ist ein erster Verdächtiger gefunden. Der 26-jährige Mann, dessen Identität nicht eindeutig geklärt ist, wurde wie bereits bekannt am Dienstag in Nizza festgenommen. Gegen ihn lag ein internationaler Haftbefehl vor. Nun heißt es für die österreichischen Behörden: Warten auf die Auslieferung.
“Mit den weiteren Ermittlungen müssen wir warten, bis Frankreich den Häftling überstellt”, so Thomas Vecsey, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, am Freitag im Gespräch mit der APA. Wie lange es dauert, bis der Beschuldigte in Österreich zur Einvernahme zum Mord zur Verfügung steht, ist derzeit noch unbekannt. Sollte absehbar sein, dass die Auslieferung noch länger dauert, würden jedoch hiesige Kriminalisten ihrerseits nach Südfrankreich reisen.
Ein Mann, viele Identitäten
Der Mordverdächtige war laut bisherigem Wissensstand eine Disco-Bekanntschaft der wohlhabenden 48-Jährigen und soll aus der Wohnung des Opfers auch einiges an Geld und Schmuck haben mitgehen lassen. Die Frau war mit einem Gürtel erdrosselt worden, die Leiche wurde am 17. September entdeckt.
Der mutmaßliche Täter ist ein bei den österreichischen Behörden abgeblitzter Asylwerber. Der 26-Jährige hatte sich in den vergangenen Jahren offenbar in mehreren Staaten aufgehalten und sich im Lauf der Zeit rund ein Dutzend Identitäten zugelegt. In Österreich war er als 26 Jahre alter Palästinenser unter dem Namen Anas Z. bekannt. Die Ermittler schließen nicht aus, dass er sich in Wien zum Schaden weiterer Frauen bereichert hat. Am Mittwoch wurde ein diesbezüglicher Aufruf veröffentlicht, zu dem jedoch noch keine Hinweise eingegangen sind. Erst einmal heißt es also abwarten, was im Zuge der Aufklärung des Mordes noch zutage tritt.