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Ferrari ließ ihn zappeln – Carlos Sainz über Vertragschaos und plötzliche Ablöse

Der spanische Formel-1-Pilot Carlos Sainz schilderte, dass er trotz positiver Signale von Ferrari nicht mit seiner Ablöse durch Lewis Hamilton gerechnet habe.
Der spanische Formel-1-Pilot Carlos Sainz schilderte, dass er trotz positiver Signale von Ferrari nicht mit seiner Ablöse durch Lewis Hamilton gerechnet habe. ©APA/AFP
Carlos Sainz hat sich im Podcast "High Performance" erstmals ausführlich über seinen Abgang bei Ferrari und eine verpasste Rückkehr zu Red Bull geäußert.

Der 30-jährige Spanier schildert detailliert den Verlauf der gescheiterten Vertragsverhandlungen mit der Scuderia und seine Reaktion auf die überraschende Verpflichtung von Lewis Hamilton.

Sainz hatte offenbar fest mit einem Verbleib bei Ferrari gerechnet. "Ich hatte niemals damit gerechnet, dass das passieren könnte. Ich war komplett schockiert", sagt der Spanier im Interview. Seit Oktober 2024 habe man über eine Vertragsverlängerung gesprochen.

"Immer wieder hinausgeschoben"

Die Signale seien durchweg positiv gewesen. "Jedes Feedback, das ich bekam, lautete: ‚Wir machen auf jeden Fall weiter. Es geht nur noch darum, in ein paar Stunden die wirtschaftlichen Details und zwei, drei Dinge in deinem zukünftigen Vertrag zu klären. Aber es wird ein einfacher Vertrag, und wir machen das ganz schnell.‘"

Die Verhandlungen seien jedoch ins Stocken geraten. "Sie haben den Zeitpunkt der Unterschrift und der Einigung immer wieder hinausgeschoben", berichtet Sainz. Letztlich bekam er keine neue Chance bei der Scuderia, stattdessen wurde Lewis Hamilton verpflichtet.

Red Bull entschied sich gegen Sainz

Sainz war nach der Ferrari-Absage gezwungen, sich nach einem neuen Team umzusehen. Mehrere Optionen zerschlugen sich. Mercedes entschied sich für Nachwuchsfahrer Andrea Kimi Antonelli, Red Bull verpflichtete Liam Lawson.

Eine Rückkehr zu Red Bull, wo Sainz 2015 und 2016 an der Seite von Max Verstappen bei Toro Rosso fuhr, kam nicht zustande. "Es ist unmöglich zu sagen, was gewesen wäre – und wir werden es wahrscheinlich nie wissen", sagt Sainz. "Ich kann nur sagen: Hätte sich die Chance ergeben, hätte ich sie vermutlich ergriffen."

Gerüchte über Verhältnis zu Verstappen

Sainz vermutet, dass Spekulationen über ein angespanntes Verhältnis zu Max Verstappen eine mögliche Rückkehr zu Red Bull verhindert haben könnten. "Wir hatten in unserem ersten Jahr in der Formel 1 bei Toro Rosso eine Rivalität, aber es war eine relativ gesunde Rivalität", erklärt er.

"Heute verstehen wir uns richtig gut. Wenn das also der Grund sein sollte, verstehe ich nicht, warum man mich nicht neben Max haben wollen würde. Denn ich denke, wir wären tatsächlich ein sehr starkes Team in der Formel 1."

Sainz fährt 2025 für Williams

Nach dem Aus bei Ferrari unterschrieb Sainz bei Williams. Dort verläuft die Saison bislang wenig erfolgreich. Sein bestes Resultat ist ein achter Platz. In Spa-Francorchamps, wo am kommenden Sonntag der Grand Prix von Belgien stattfindet, kam Sainz in seiner bisherigen Karriere nur zweimal einstellig ins Ziel und sah fünfmal die Zielflagge nicht. 2022 erreichte er dort allerdings Rang drei.

(VOL.AT)

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