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Fernwärme in Wien wird etwas teurer

Leben in Wien wird nicht billiger.
Leben in Wien wird nicht billiger. ©APA
Ein Durchschnittskunde zahlt 7,9 Prozent mehr Fernwärme in Wien ab 1. Oktober, teilte Wien Energie am Freitag mit. Für einen durchschnittlichen Kunden in einer 70-Quadratmeter-Wohnung steigt der Preis demnach um 7,9 Prozent bzw. 36 Euro im Jahr.
Preisabsprachen bei Fernwärme

Wien Energie begründet dies mit Preisentwicklung an den internationalen Energiemärkten und damit höheren Erzeugungskosten und betonte: “Die Maßnahme steht daher in keinem Zusammenhang mit dem laufenden Effizienzprogramm des Unternehmens.” Wien. Die Preiserhöhung sei durch gestiegene Energie – gewinnungs- und Erzeugungskosten für Fernwärme notwendig. Das sei eine Folge der derzeitigen Preisentwicklung an den Energiemärkten.

Alle relevanten Indikatoren wie etwa der Importgaspreis hätten sich seit 2010 nach oben entwickelt. Die Fernwärme Wien hatte zuletzt vor einem Jahr die Preise erhöht, für einen Durchschnittshaushalt waren es damals ebenfalls 36 Euro im Jahr. Auch die Linz AG hat zuletzt die Fernwärme verteuert: Die Preise sind seit 1. August um 8,3 Prozent höher. Bei der Salzburg AG werden die Fernwärmepreise am 1. September um 8,6 Prozent angehoben.

Ein Drittel in Wien mit Fernwärme versorgt

In Wien werden 2012 rund 320.000 Wohnungen mit Fernwärme versorgt. Österreichweit heizten nach Angaben des Fachverbands Gas Wärme 2010 rund 760.000 Haushalte mit Fernwärme, das entspricht einem Anteil von etwas mehr als einem Fünftel. Fernwärme wird in Österreich zu mehr als 70 Prozent in sogenannten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) erzeugt, die gleichzeitig Strom und Wärme produzieren. Dabei dominiert Erdgas mit einem Anteil von 65 Prozent (2010).

Der Anteil der erneuerbaren Energien (Müll sowie biogene und sonstige Brennstoffe) lag bei 17 Prozent, jener von Kohle bei 11 Prozent. In Wien liegt der KWK/Erdgas-Anteil an der Fernwärmeerzeugung bei rund 60 Prozent. Der Gaspreis steigt mit dem Ölpreis und wirkt sich bei den langfristigen Lieferverträgen mit einer Verzögerung von drei bis sechs Monaten aus. Die langfristigen Gaslieferverträge werden von den europäischen Energieversorgern derzeit laufend nachverhandelt, um Einsparungen erzielen können. Wien Energie betont, dass Fernwärme im Energiekostenvergleich weiterhin eine günstige Heizform ist, beispielsweise sind die Heizkosten bei Ölheizungen um fast 50 Prozent teurer als bei Fernwärme.

(APA/Red.)

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