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Ferienspaß für alleinerziehende Mütter

In der Fähre bekommen Mirella und Jeniffer psychosoziale Beratung und Betreuung von Isabella Abler und Ljubisa Markovic
In der Fähre bekommen Mirella und Jeniffer psychosoziale Beratung und Betreuung von Isabella Abler und Ljubisa Markovic ©Gerty Lang
  „Die Fähre" ermöglicht abstinenten und betreuten Müttern mit ihren Kindern einen gemeinsamen Urlaub. Dornbirn. Dank professioneller Unterstützung der „Fähre" gibt es für die Betroffenen auch noch ein Leben nach der Sucht; ein Leben, das in geregelten Bahnen verläuft.
Voraussetzungen, die es zu efrüllen gilt

So kamen im vergangenen Jahr fünf Mamas und zehn Kinder im Alter von 1 – 16 Jahren in den Genuss eines einwöchigen Ferienaufenthalts auf Mallorca. Dank der finanziellen Unterstützung der Lions-Clubs Feldkirch-Montfort, Dornbirn und Hohenems als auch durch die Kooperation mit der Jugendwohlfahrt konnte dieses Pilotprojekt gestartet werden. Isabella Abler und Ljubisa Markovic von der „Fähre” begleitete und unterstützte die Gruppe, die ihre Voraussetzungen für die Teilnahme zur Gänze mitbrachten, auf ihrer Reise ins Abenteuer. Mirela war viereinhalb Jahre auf Heroin, seit zweieinhalb Jahren ist sie clean. „Ich habe fünf Entzüge hinter mir, war in Therapie in Wien und werde durch die Fähre regelmäßig betreut. Ich bin stolz auf mich, dass ich es geschafft habe und alle Auflagen für einen Urlaub erfüllt habe”, meint die Mutter eines achtjährigen Sohnes. „Es war super schön, endlich hatte ich auch einmal Zeit für mein Kind. Im Urlaub haben wir uns alle gegenseitig mit den Kindern geholfen und waren wirklich ein tolles Team. Auch jetzt habe ich noch Kontakt mit den anderen Müttern. Als jene mit den fünf Kindern ins Spital musste, waren wir für sie da. Ich sehe es als wesentlichen Schritt in ein schöneres Leben.” Auf den Schultern von Isabella und Ljubisa lastete eine große Verantwortung. „Hoffentlich geht alles gut, hoffentlich passiert nichts. Denn es war wirklich ein Experiment.” Alles verlief planmäßig. In diesem Jahr findet die Urlaubswoche vom 24. – 31. August statt. Diesmal reisen 5 Mütter und 11 Kinder nach Mallorca. Heuer darf auch Jennifer mit. Sie war abhängig von „Benzo”. „Die Tabletten habe ich zuerst aus Spaß genommen, bis ich tief in der Sucht fest steckte. Vor zwei Jahren machte ich in der Valduna einen Entzug. Seit einem halben Jahr bin ich Mama. Ich erfülle alle geforderten Auflagen und freue mich schon riesig auf den Urlaub. Jetzt ist meine einzige „Droge” meine kleine Tochter”, lacht die Einundzwanzigjährige. Sie ist in einer Siedlung aufgewachsen, die hauptsächlich von Junkies bevölkert war. „Viele leben heute schon nicht mehr. Zuerst habe ich nur gekifft, dann ich zu Benzo gekommen. Das hat mir gefallen, da ich es anfangs auch geschenkt bekam. An dem Tag, als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, habe ich mit allen Leuten, die mir nicht gut tun, abgeschlossen. Ich wollte mit dieser Scheiße nichts mehr zu tun haben”, spricht sie offen über ihr Leben in der Sucht. „Ich wollte nicht, dass man mir mein Kind wegnimmt. Seit 2009 bin ich in der Fähre und seit April 2012 werde ich regelmäßig betreut. Für mich hat ein neues Leben begonnen.”

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