Felssturz auf der Hochalpenstraße: Wie es weitergeht und was die Urlauber sagen

Am Freitagmorgen ist es auf der Silvretta Hochalpenstraße auf Höhe der Kehre 14 zu einem großen Felssturz gekommen.
Straße ist nicht mehr passierbar
Wie gewohnt war die Straße seit den frühen Morgenstunden geöffnet, ehe die Mitarbeiterinnen der Mautstelle Partenen die Information erhalten haben, dass die Straße nicht weiter passierbar ist und es zu einem Felssturz gekommen ist. Glücklicherweise befand sich im Moment des Sturzes kein Fahrzeug in der Nähe, sodass niemand verletzt wurde. Laut der Golm Silvretta Lünersee Tourismus ist die Straße teilweise verschüttet und stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein Geologe ist derzeit mit einer Heli-Besetzung an der Unfallstelle und begutachtet die Lage. Ersten Einschätzungen nach gestalten sich die Aufräum- und Reparaturarbeiten aufgrund der angekündigten Regenfälle als schwierig. Weitere Felsstürze können nicht ausgeschlossen werden. An der Mautstelle Partenen herrscht dennoch reges Treiben.

Urlauber müssen Pläne ändern

Zahlreiche Urlauber trotzen dem schlechten Wetter und wollten in der Silvretta zu einer Wanderung aufbrechen. "Oben gibt es die allerbesten Leberkässemmel. Das ärgert mich jetzt ein bisschen", sagt ein deutscher Urlauber lachend und erkundet sich bei den Mitarbeiterinnen vor Ort sogleich nach alternativen Wanderplänen. Für heute wird es den beiden Deutschen wohl eine Auffahrt mit der Versettla-Bahn im benachbarten Gaschurn und eine kleine Runde dort. "Leckeres Essen gibt es auf der Nova Stoba hoffentlich auch", ruft er, bevor er umkehrt und Richtung Gaschurn fährt aus dem Fenster.

Auch drei Motorradfahrer aus Bern müssen ihre Pläne ändern. "Wir sind drei Tage mit dem Motorrad unterwegs und haben uns auf die Passstraße gefreut", erklärt einer von ihnen. Auch, wenn sie nun ihre Pläne umgestalten müssen, hält sich ihre Enttäuschung eigenen Angaben zufolge in Grenzen. "Das ist halt Natur. Mit sowas muss man immer rechnen", gibt ein anderer zu bedenken und ist sich gleichzeitig sicher, eine gute Alternative zu finden.

Auch ein Radfahrer ist vor Ort und telefoniert enttäuscht mit Kollegen. Für ihn bedeutet der Umweg, den er nun fahren muss vor allem harte Arbeit. Viele Autofahrer kommen am Freitagmittag nach Partenen gefahren, zeigen sich jedoch alle verständnisvoll, ob der unvorhersehbaren Situation.


Unklarheit über Ausmaß der Beschädigungen
Wie schwer die Beschädigungen der Fahrbahn sind, lässt sich laut Christof Burtscher von den illwerken vkw noch nicht sagen. Die Einschätzungen des Geologen seien deshalb auch für die Aufräumarbeiten unabdingbar. Schließlich soll auch keiner der Mitarbeiter vor Ort aufgrund weiterer Felsstürze gefährdet werden. Dass es zu dem Sturz kam, erscheint dennoch überraschend. Schließlich wurden erst im Mai umfangreiche Felssicherungsarbeiten im Zuge der Sommereröffnung durchgeführt. Als VOL.AT für die Räumung der Straße vor Ort war, sagte Ingo Klehenz bereits, dass die Sicherungsarbeiten aufgrund des sich zurückziehenden Permafrostes immer umfangreicher werden. Wann die Straße wieder eröffnet werden kann, ist bislang unklar.
Nützliche Information:
Der für Sonntag geplante Streetfoodmarkt findet nun abweichend in Latschau statt.
(VOL.AT)