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Föderalismuspreis an Kramer

Bregenz - In feierlichem Ambiente wurde gestern Abend Wirtschaftsforscher Prof. Dr. Helmut Kramer in der Landesbibliothek der Föderalismuspreis verliehen. < Föderalismus-Preis an Kramer

Der Preis, der vom Föderalismusinstitut und den „Vorarlberger Nachrichten“ heuer erstmals vergeben wurde, soll besondere föderale Leistungen auszeichnen. Kramer, langjähriger Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts, habe in seiner Arbeit einen besonders föderalen Denkansatz gepflegt, begründete die Jury die Preisvergabe: „Seine Überlegungen sind hochaktuell, innovativ und kritisch.“

„Ideale Voraussetzung“

Der 1939 in Bregenz geborene Kramer sei um eine kritische Auseinandersetzung bemüht, sagte auch Bundesrats-Vizepräsident Jürgen Weiss: „Sein Lebenswerk ist die ideale Voraussetzung für diese Würdigung.“ Kramer, der den Preis von LH Herbert Sausgruber überreicht bekam, meinte, Wien sei ein schwieriger Boden für überzeugte Föderalisten. Sein Appell: „In einer Welt, in der globale Zusammenhänge eine immer größere Rolle spielen, brauchen wir kleine Räume dringender denn je.“

Kramer schloss damit an Festredner Erwin Zankel an, der zuvor die Notwendigkeit eines gelebten Föderalismus unterstrichen hatte. „Die Vielfalt belebt, die Monokultur ist fad“, sagte der langjährige Chefredakteur der „Kleinen Zeitung“. Das Europa der Regionen dürfe aber kein Schlagwort bleiben: „Man sollte alles tun, um den Föderalismus mit neuem Schwung zu erfüllen.“

Früher seien von den Ländern noch Impulse zu Veränderungen ausgegangen, heute scheine diese Kraft erlahmt, auch dank eines rauen politischen Klimas: „Ich spüre keinen Willen mehr zur Veränderung, sehe die Länder in der Defensive. Das ist zu ändern: Die Länder müssen die Staatsreform aktiv anpacken.“

Peter Bußjäger, Direktor des Föderalismus-Instituts, verlieh im Namen der Jury zwei oberösterreichischen Geodaten-Projekten („Musterbeispiele für Kooperation“) einen Anerkennungspreis. Den Preis lobte Bußjäger als „Sig nal, das den Stellenwert des Föderalismus als zukunftsträchtiges Modell zeigen soll.“


Großer Small Talk unter Föderalisten

„Föderale Initiativen wollen belohnt sein.“ So lautete das Motto der Jury. Zum ersten Preisträger wurde Wirtschaftsforscher Helmut Kramer auserkoren. Ein Anerkennungspreis ging an Initiatoren einer Geodatenbasis in Oberösterreich. Neben LH Herbert Sausgruber, LT-Präsident Gebhard Halder oder Siegi Neyer hatten sich auch Ex-Föderalismus-Minister Jürgen Weiss sowie der Direktor des Föderalismus-Instituts, Peter Bußjäger, „VN“-Chefredakteur Christian Ortner und Jurymitglieder die Verleihung samt Festrede des ehem. Chefredakteurs Erwin Zankel nicht entgehen lassen. Weiters unter der Gästeschar: Politologe Herbert Dachs, Russ-Preisträger Elmar Kramer, Liselotte Fuhrmann, Anwalt Ludwig Weh sowie Emmerich Gmeiner und Stadtrat Michael Rauth.

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