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"Faszination Skifliegen" am Kulm

Die Veranstalter hoffen auf ähnlich gute Bedingungen am Kulm wie 2009.
Die Veranstalter hoffen auf ähnlich gute Bedingungen am Kulm wie 2009. ©APA
Die ÖSV-Skispringer nehmen nach der erfolgreich absolvierten Vierschanzen-Tournee das nächste Saisonziel ins Visier - die Skiflug-WM Ende Februar auf der weltgrößten Schanze in Vikersund (Norwegen).

Erste Station auf dem Weg dorthin ist am Wochenende (jeweils 14.00/live ORF eins) das erste Skifliegen des Winters, das Weltcup-Doppel am Kulm bei Bad Mitterndorf/Tauplitz. Die vom Tourneesieger Gregor Schlierzauer angeführten ÖSV-“Adler” wollen vor Zehntausenden Fans an ihre jüngsten Spitzenleistungen anschließen.”Am Kulm können wir die Faszination des Skifliegens nach außen tragen und den Fans im eigenen Land etwas zurückgeben”, erklärte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner, der sich wie seine Springer auf das von Hubert Neuper organisierte Skiflug-Fest freut. “Da werden wir so richtig mitschwingen, da springt der Funke über.”

ÖSV baut auf Skiflug-Dominanz

Angesichts der jüngsten ÖSV-Dominanz im Weltcup (neun Siege in elf Bewerben) und am Kulm (drei Schlierenzauer-Erfolge in den jüngsten zwei Auflagen) hoffen die Fans auf weitere Siege. Pointner warnt aber davor, Siege als gegeben zu sehen. “Es beginnt wieder bei Null, aber wir werden alle Register ziehen, um wieder diese Leistungen abzurufen”, betonte der Erfolgs-Coach.

Pointner war es nur recht, dass es diesmal vor dem Kulm-Wochenende einige Tage Pause gab. Seine Schützlinge haben vor allem regeneriert und körperliches Training absolviert, sind aber seit der Tournee nicht gesprungen. Im Gegensatz zu den von österreichischen Trainern betreuten Norwegern und Deutschen, die versucht haben, auf Schanzen ihre Topform zu finden.

Norweger stark erwartet

Die Norweger gelten als Skiflug-Spezialisten. Aus dem Weltmeisterteam vom Kulm 2006, ihrem bisher letzten WM-Erfolg, ist diesmal aber nur noch Ex-Weltrekordler Björn Einar Romören dabei. Coach Alexander Stöckl hat mit Anders Bardal und Co. diese Woche zwei Tage am Holmenkollen trainiert.

“Mit etwas längerem Anlauf als üblich, um das Fluggefühl zu finden”, sagte der Tiroler, der hofft, dass vor allem Weltrekordler Johan Remen Evensen (246,5 m im Vorjahr in Vikersund) in seiner Spezialdisziplin den Anschluss findet. Zu den weiteren Anwärtern auf Spitzenplätze zählen der Pole Kamil Stoch, der Slowene Robert Kranjec (Tagessieg 2010) und nicht zuletzt der Schweizer Simon Ammann, der Weltmeister von Planica 2010.

Veranstalter erwartet perfekte Bedingungen

Die Veranstalter haben nach Ende der starken Schneefälle in der Nacht auf Mittwoch mit finalen Arbeiten an der Schanze begonnen. Der zuletzt gefallene Schnee musste aus Aufsprungbereich und Auslauf entfernt werden, in den vereisten Anlauf wurde die Spur gefräst. “Ich bin überzeugt, dass die Schanze in sehr gutem Zustand sein wird”, erklärte Harald Haim, der als Nachfolger von Paul Ganzenhuber erstmals als Rennleiter am Kulm fungiert.

Am Donnerstag (12.00) geht am Kulm das “Einfliegen” mit Vorspringern in Szene, die Asse trainieren erstmals am Freitag (09.30) und absolvieren anschließend die Qualifikation (12.00/live ORF 1), in der aus dem ÖSV-Team Martin Koch, Wolfgang Loitzl, David Zauner und Michael Hayböck um die 30 freien Startplätze mitspringen. Andreas Kofler (im Gelben Trikot), Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern sind dank ihrer Positionen in den Top Ten des Weltcups fix dabei.

Kulm-Veranstalter und Einsatzkräfte rüsten für 100.000 Gäste

Bis zu 100.000 Zuschauer sollen bis Sonntag das Weltcup-Skifliegen am Kulm im steirischen Salzkammergut besuchen. Vor allem am Samstag und Sonntag wird mit einem Ansturm gerechnet, der nicht zuletzt auf die Erfolge der österreichischen “Adler” bei der Vierschanzen-Tournee zurückzuführen ist. Die Einsatzkräfte haben sich mit knapp 200 Beamten und Helfern auf die Großveranstaltung vorbereitet. Als prominente Gäste haben sich u.a. Rennfahrer Ralf Schumacher und Skisprunglegende Andreas Goldberger angekündigt.

Veranstalter auf Besucheransturm vorbereitet

Bis zu je 30.000 Besucher erhoffen sich die Organisatoren des Skifliegens in Bad Mitterndorf/Tauplitz am Samstag und Sonntag an den Wettkampftagen. Beim Einspringen am Donnerstag und Freitag dürften ebenfalls schon tausende Besucher anreisen. Mehr als 35.000 Vorverkaufskarten wurden bereits verkauft, so der Veranstalter am Mittwoch. Für einen reibungslosen Ablauf auf den Straßen sollen gut 100 Polizisten sorgen. Zehn Hektar Parkfläche stehen zur Verfügung. Die Einsatzleitung mache sich nur Sorgen, dass die Wiesenparkplätze wegen der Witterungseinflüsse nicht benutzt werden können. In diesem Fall wolle man die bis zu 4.000 erwarteten Pkw an Nebenstraßen aufstellen. Besucher müssten dann aber mit etwas weiteren Gehwegen rechnen.

Der ÖAMTC prognostizierte Staus bei der Anreise, vor allem an den Vormittagen und auf der Ennstalbundesstraße (B320). Im Kreuzungsbereich mit der B145 bei Trautenfels könnte es ebenfalls eng werden. Ein erneuter Wintereinbruch würde die Verkehrssituation zusätzlich zuspitzen, warnte der Autofahrerclub. Wer nicht zum Skifliegen möchte, sollte jedenfalls großräumig ausweichen.

Für Busse dagegen würde es keine Probleme geben, die werden entlang der B145 aufgereiht. Zusätzlich stehen 40 Shuttle-Busse zur Verfügung, die Besucher von den Parkplätzen in Tauplitz und Krungl zum Kulm hin- und zurückbringen. Die ÖBB haben Sonderzüge mit insgesamt rund 10.000 Plätzen in den Fahrplan aufgenommen und bleiben zwischen Bad Aussee und Stainach-Irdning zusätzlich bei der Schanze stehen. Ein Zug aus Graz Richtung Kulm soll sogar mit einem Discowagen bestückt sein, um die Gäste schon bei der Anreise in gute Stimmung zu bringen.

Zahlreiche Promis am Kulm erwartet

Neben “Opus”, die gemeinsam mit Organisator Hubert Neuper ihren Hit “Flyin’ high” singen werden, hat sich für Sonntag auch Rennfahrer Ralf Schumacher angekündigt. Weitere prominente Gäste sind u.a. die Schauspieler Sascha Oskar Weis und Nicholas Ofczarek, Skisprunglegende Andreas Goldberger, Verkehrsministerin Doris Bures (S), STS-Sänger Gert Steinbäcker, Seer-Sängerin Astrid Wirtenberger, Kabarettist Viktor Gernot und der Wiener Dompfarrer Toni Faber.

(APA)

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