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Fanshops rüsten für rot-weiß-roten Ansturm

Ein Jahr vor Anpfiff der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz beginnen Fanshops bereits ihre Regale zu füllen.

„Die Nachfrage fängt schon etwas an“, meinte Karin Strobl vom Wiener Fanshop Strobl im APA-Gespräch. Ab Juni sind die Artikel erhältlich, zu Weihnachten erwartet man den ersten großen Ansturm. Auch der oberösterreichische Internet-Soccershop startet bereits mit der Produktion von Schals und T-Shirts.

Soccershop wird für die EURO 2008 geschätzte 10.000 rot-weiß-rote Fahnen, 15.000 Schals und 1.000 Fan-Hüte herstellen. „Wenn Österreich mit einem Sieg startet, werden wir sicher nachproduzieren müssen“, sagte der Geschäftsführer der Firma in Traun, Georg Gross. Die Klassiker – Schals, Fahnen und Kappen – dürften sich wie gewohnt gut verkaufen, meinte er. Bestimmt werde „auch viel Schwachsinn auf den Markt kommen“, vom Aschenbecher über die Zahnbürste bis hin zu Tischdecken im Fußballfeld-Design.

Im Sortiment wird Soccershop alles haben, was das Fußballverrückte Herz begehrt: verschiedene Schirmkappen, Schals, Sonnenhüte, rot-weiß-rote Perücken, Fahnen in verschiedensten Größen, T-Shirts, Schlüsselbänder und Männer-taugliche Schmink-Sets, die beim einfachen Abrollen über das Gesicht die österreichische Flagge hinterlassen. Die Artikel können online und später auch bei Public Viewings gekauft werden, kündigte Gross an.

Der oberösterreichische Internet-Shop, dessen Mitarbeiter alle EURO-Modelle selbst entwerfen und in einem Werk in Polen ab Jänner 2008 intensiv produzieren lassen, erwartet aus dem EM-Geschäft ein 30-prozentiges Umsatzwachstum. Insgesamt dürfte das Plus einem sechsstelligen Betrag entsprechen, schätzte Gross.

Mit Umsatzprognosen hält sich Karin Strobl noch zurück: „Da hängt viel von der Qualifikation ab“, meinte sie. Vor Weihnachten, wenn die aktuellen Österreich-Trikots präsentiert werden, erwartet sie den ersten großen Ansturm in dem Wiener Geschäft. Im Vorfeld sollen bereits etliche tausend Fanartikel vom Schlüsselanhänger bis zu Maskottchen produziert werden.

Mit Werbeartikel en masse können sich Fußballfans bereits vor „Ankick“ der EURO 2008 eindecken: Die UEFA, der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) und die Initiative “Österreich am Ball“ produzieren unabhängig voneinander hunderttausende Promotion-Artikel.

Der ÖFB hat die Geschenkartikelfirma Mitraco beauftragt, von Hawaiketten bis zu Stirnbändern rund 500 unterschiedliche Artikel herzustellen, die die Nationalmannschaft unter dem Motto „Gemeinsam für Österreich“ in den Mittelpunkt rücken. Die Produkte werden auch in verschiedenen Supermärkten erhältlich sein, kündigte Carl Schnür von Mitraco an. Zudem sollen exklusive Stücke – wie etwa Glasquader mit eingelaserten Fußballstadien – angeboten werden.

Genauso wie Soccershop erwartet die Geschenkartikelfirma ein Zusatzgeschäft von rund einem Drittel des Jahresumsatzes (9,5 Millionen Euro). Die Nachfrage von Seiten der Werbewirtschaft “übersteigt unsere Erwartungen“, berichtete Geschäftsführer Fritz Bauer.

“Österreich am Ball“ verteilt ab 2. Juni Gratis-Produkte (darunter 100.000 Luftballone, 30.000 Papierfähnchen und 40.000 Schweißbänder) auf den „Euromania“-Roadshows. Hochwertigere Artikel erhalten Mitglieder der Internet-Community auf http://www.fussballverbindet.at. Ab 30. Mai können User Bonuspunkte gegen Gewinne wie Spielanalysen mit Trainern, Abendessen mit Promis, limitierte Fußball-Bekleidung oder USB-Sticks tauschen. Auch klassische Fanartikel wie Schals und Fahnen kann man bei “Österreich am Ball“ online ordern.

Fans, die sich gerne mit extravaganten Stücken ausrüsten, sollten auf allzugroße Flaggen verzichten: „Fahnenstecken dürfen nicht länger als 1,2 Meter sein, nicht splittern, und der Stoff muss nach Ö-Norm feuerfest sein“, weiß Soccershop-Besitzer Georg Gross. Wer gar mit einem Fahnenmast ins Stadion einmarschieren will, muss dies anmelden und wird früher eingelassen, sagte Robert Zeilinger von “Österreich am Ball“. Auch Werber müssen ihre Marketing-Artikel behutsam unters Volk bringen: Ein Fan, der mit einem Promotion-Kugelschreiber ins Stadion will, wird diesen wieder hergeben müssen, so Zeilinger. Alles, was von den Sicherheitskräften als Wurfgeschoss eingestuft wird, muss draußen bleiben.

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