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FameLab Austria 2008: Das Finale

Das Neue Gesicht der Wissenschaft in Österreich hat einen Namen. Der Gewinner des internationalen Wettbewerbs für Wissenschaftskommunikation, Famelab Austria 2008, ist der 32-jährige Innsbrucker DI Bernhard Weingartner, Forschungsassistent am Institut für theoretische Physik, Technische Universität Wien.

Mit seinem bilderreichen und spannenden Vortrag über chaotisches und reguläres Verhalten in komplexen Systemen konnte er Jury und Publikum gleichermaßen begeistern. Er wird Österreich demnächst beim Science Festival in Cheltenham vertreten.

Gleich zwei Preise, der Ö1 Audiopreis und der 2. Preis der Jury, gehen an Dr. Jolanta Siller-Matula, Stammzellenforscherin an der Univ. Klinik für Klinische Pharmakologie, Medizinische Universität Wien. Sie faszinierte mit einer gelungenen Performance über Unsterblichkeitsenzyme.

Gewinner des Publikumspreises und Preisträger des 3. Jurypreises ist der 29-jährige Dr. Georg Steinhauser, Forschungsassistent am Atominstitut, Technische Universität Wien. Er sprach über Anwendungen der Hochpräzisionsspurenanalytik anhand des Fundes von Bimsstein in ägyptischen Gräbern.

Es war bis zum Schluß spannend für alle. Publikum, Jury und KandidatInnen erlebten hautnah wie einfach und schön komplexe Wissenschaftsinhalte zu kommunizieren sind: Von den V.I.P.s des Immunsystems, dem Beziehungsleben der Proteine, nationalen Ausgleichsprojekten als ökonomische Antwort auf den Klimawandel, flüssigem Wasserstoff als kryogenem Treibstoff für umweltverträgliche Fahrzeuge, bis hin zur Suche nach Spuren von Leben im All, spannte sich der Bogen der 5-minütigen Präsentationsthemen der zehn KandidatInnen. Während sich die hochkarätige Jury zur Beratung zurückzog, gab Univ.-Prof. Dr. Rudolf Taschner, math.space, interessante Einblicke in die Schönheit der Wissenschaft. Die Auswahl der GewinnerInnen fiel den JurorInnen nicht leicht. Die Abgeordnete zum Nationalrat, Dr. Gertrude Brinek, überreichte die Jurypreise in Vertretung von BM Johannes Hahn. Carola Inama, ORF und Dr. Robert Krickl, Universität Wien und Gewinner des Vorjahres, moderierten das FameLab Austria Finale.

Die GewinnerInnen

DI Bernhard Weingartner beeindruckte die Jury einstimmig mit seinem klar strukturierten und souverän präsentierten Vortrag über die Übergänge von Chaos in Ordnung. Mit einprägsamen Beispielen von blinkenden Glühwürmchen im Gleichklang veranschaulichte er den Punkt zwischen Ordnung und Chaos, wo aus dem Zusammentreffen von Stabilität und Instabilität die Selbstorganisation entsteht. “Menschen die Scheu vor komplexen Fragestellungen zu nehmen”, ist das Anliegen des 32-jährigen Vollblutwissenschafters und bald vierfachen Familienvaters. “Es macht Spaß, Menschen auf die komplexen Mechanismen unserer alltäglichen Welt aufmerksam zu machen”, bekundet Weingartner. Mithilfe von Computersimulationen untersucht er das komplexe Verhalten von Sandlawinen und chaotischen Flüssigkeitsströmungen am Institut für theoretische Physik, Technische Universität Wien.

Dr. Jolanta Siller-Matula gewann nicht nur den Ö1 Audiopreis, sondern auch den 2. Jurypreis und punktete mit einem eindringlichen Vortrag über die jüngsten Forschungserkenntnisse in der Stammzellenforschung. Anhand einer Perlenkette verdeutlichte sie die Wirkkraft des Unsterblichkeitsenzyms und erzählte über virtuelle Unsterblichkeit. “Wir sind dem Jungbrunnen so nah wie nie” aber “Stammzellen sind eine der spannendsten und umstrittensten Themen der modernen Medizin”, ist sie sich bewusst. Die aus Polen stammende und erst seit 5 Jahren in Österreich lebende Jolanta Siller-Matula ist Assistenzärztin für Innere Medizin an der Univ. Klinik für Klinische Pharmakologie, Medizinische Universität Wien.

Dr. Georg Steinhauser Gewinner des Publikumspreises und Preisträger des 3. Jurypreises, hat sich schon mit 14 Jahren im Keller der Eltern sein eigenes Chemielabor eingerichtet. Später hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Seine Forschungsschwerpunkte am Atominstitut der Technischen Universität Wien sind Radiochemie, Geochemie, Umweltanalytik, Anorganische, Chemie und Pyrotechnik. Eloquent erklärt er Jury und Publikum wie sich anhand der chemischen Zusammensetzung von Bimsstein ein Stück Kulturgeschichte erklären lässt. “Bei jedem meiner Vorträge will ich das Publikum überraschen. Das dient dem Fach und macht mir Spaß”, sagt Steinhauser.

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