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Fall Kührer: Michael K. für Ermittler weiter "dringend tatverdächtig"

Als weiterhin "dringend tatverdächtig" im Kriminalfall Julia Kührer gilt für die Ermittler und die Staatsanwaltschaft Korneuburg der am Sonntag enthaftete 50-jährige Wiener Michael K.
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Fundort der Knochen
Verdächtiger ist frei
"Ich habe nichts zu verbergen"
Ermittlerpanne im Fall Kührer
Noch keine Entscheidung der Staatsanwaltschaft

Auf seinem Grundstück Dietmannsdorf 3 in der Gemeinde Zellerndorf (Bezirk Hollabrunn) waren vergangene Woche die sterblichen Überreste des seit 2006 vermisst gewesen Mädchens gefunden worden. Michael K. bestreitet nach wie vor jeden Zusammenhang mit der Tat.

Dass der Korneuburger Haftrichter keinen so dringenden Tatverdacht sah, dass eine U-Haft gerechtfertigt wäre, hat auf die Sichtweise der Anklagebehörde aber keinerlei Einfluss, erläuterte deren Leiter Karl Schober am Donnerstag. Für die gestern, Mittwoch, angekündigte Beschwerde gegen die Freilassung des Mannes werde man die 14-tätige Frist “möglichst ausreizen”, sagte er. Man hoffe, bis dahin weitere Erkenntnisse zu gewinnen, die man in die Argumentation einfließen lassen könne.

Tatortarbeit im Fall Julia Kührer auf Hochtouren

Die Tatortarbeit in Dietmannsdorf 3 war auch nach knapp einer Woche unverändert im Gang. Die polizeiliche Spurensicherung sei weiterhin an Ort und Stelle und werde vermutlich auch über das Wochenende weiterarbeiten, so Schober. Über neue Erkenntnisse oder Funde könne man derzeit aber nichts berichten.

Neben den Ermittlern am Fundort sind auch mehrere Gutachter mit dem Fall betraut. Gerichtsmediziner in Wien und Innsbruck würden das Skelett auf DNA und Todesursache untersuchen, so der Leiter der Staatsanwaltschaft. Erste Ergebnisse werden für morgen, Freitag, erwartet. Auch ein Brandsachverständiger arbeitet an der Klärung des Falls, da es sichtlich Versuche gab, die Leiche des Mädchens und andere Gegenstände wie Schulbücher zu verbrennen.

Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin “News” beteuerte Michael K. erneut, nichts mit dem Verschwinden des Mädchen zu tun zu haben. Er habe nichts von der Leiche in dem Erdloch gewusst und Julia Kührer “eigentlich nur vom Sehen” gekannt. Am Tag ihres Verschwindens, dem 27. Juni 2006, will er zudem mit einem Freund in Tschechien gewesen sein um DVDs einzukaufen, so der frühere Besitzer einer Videothek in der Nähe von Julias Heimat. 

Julia Kührer 2006 spurlos verschwunden

Die damals 16-jährige Julia Kührer aus Pulkau im Bezirk Hollabrunn war am 27. Juni 2006 spurlos verschwunden. Am Abend des 30. Juni 2011 entdeckten Nachbarn – durch Zufall, wie es hieß – das Skelett des Mädchens in einem Erdkeller auf dem Grundstück Dietmannsdorf 3. Auch Überreste von Schulbüchern und einer blauen Decke wurden gefunden. Der Verfügungsberechtigte über den Grund, Michael K., wurde am Freitag in Wien festgenommen, der Korneuburger Haftrichter ließ ihn am Sonntag aber wieder frei.

Der Mann behauptet, die Leiche wäre von anderen auf seinem Grundstück abgelegt worden und bestreitet jeden Zusammenhang mit dem Verschwinden des Mädchens. Die Todesursache ist so wie Motiv, Täter, Tatzeitpunkt und -ort nach wie vor offen.

(apa)

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