AA

Faktencheck: Traut sich Wiens Bürgermeister nur mit Personenschutz am Brunnenmarkt?

Laut Aussagen auf Social-Media-Posts soll Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sich nicht ohne Personenschützer auf den Brunnenmarkt trauen - Sind diese Behauptungen wahr oder falsch - ein Faktencheck.
Laut Aussagen auf Social-Media-Posts soll Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sich nicht ohne Personenschützer auf den Brunnenmarkt trauen - Sind diese Behauptungen wahr oder falsch - ein Faktencheck. ©APA/CanvaPro (Sujet)
Vergangene Woche sorgte das Video des ÖVP-Politikers Karl Mahrer am Wiener Brunnenmarkt für Aufregung. Aufgrund eines Fotos behaupten nun einige, dass sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nur mit Personenschützern auf den Brunnenmarkt traut.
Wut-Video über Zustände am Brunnenmarkt

Nach Mahrers Aussagen, dass in dieser Gegend "Unsicherheitszonen" entstanden sind und es sich um ein Beispiel gescheiterter Integration handle, besuchte auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig den Markt, um das Gegenteil aufzuzeigen. Einige behaupten nun aufgrund eines Fotos, dass sich der SPÖ-Politiker nur mit Personenschützern dort hin getraut habe.

Traut sich Michael Ludwig nur mit Personenschutz am Brunnenmarkt?

Einschätzung: Falsch. Auf dem Bild sind keine Personenschützer zu sehen, sondern unter anderem der Pressesprecher Ludwigs und der Leiter des Marktamts.

Überprüfung: Am 24. März besuchte Bürgermeister Ludwig den Brunnenmarkt, wo er auch von einem Kamerateam gefilmt wurde. In der Reportage sind wie auch im Foto Personen in der Nähe von Ludwig zu sehen. Tatsächlich handelte es sich auch um die Begleitung des Bürgermeisters, allerdings keineswegs in Form von Personenschutz.

Auf den Fotos ist der Pressesprecher Ludwigs, Hanno Csisinko zu sehen

Im geteilten Foto steht rechts im Bild Hanno Csisinko, Pressesprecher des Wiener Bürgermeisters. Dieser bestätigte seine Anwesenheit auf Anfrage von APA-Faktencheck. Csisinko erklärte weiters, dass der Bürgermeister im Rahmen seines Marktbesuchs zufällig auch den Leiter des Marktamtes (MA 59) sowie einen Mitarbeiter der MA59 angetroffen habe.

MA59-Leiter Andreas Kutheil mit Michael Ludwig am Foto

MA59-Leiter Andreas Kutheil ist als der Herr im hellen Hemd in der Mitte des Bildes identifizierbar. Offen bleibt, wer die weiteren Personen auf dem Bild sind, es könnte sich um normale Passanten handeln. Das Foto entstand an der Ecke Gaullachergasse/Brunnengasse.

Zahlen belegen nicht, dass der Brunnenmarkt ein Kriminalitäts-Hotspot ist

Dass der Brunnenmarkt ein Hotspot der Kriminalität sein soll, belegen offizielle Zahlen nicht. Spätestens nach dem Mord an einer Frau im Jahr 2016 rückte der Markt auch in den öffentlichen und politischen Fokus. Die Polizei verstärkte daraufhin ihre Präsenz am und um den Markt. Eine Reportage des "Kurier" wenige Wochen nach dem Mord zeigte, dass am Markt rasch wieder Normalität eingekehrt war.

Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 zeigt ein leichtes Ansteigen

Laut der kürzlich veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik 2022 stieg die Zahl der angezeigten Straftaten in Wien im vergangenen Jahr zwar wieder leicht an, blieb aber unter den Werten von vor der Corona-Pandemie. Zuvor sank die Zahl der Anzeigen und Straftaten in Wien in den vergangenen Jahren fast kontinuierlich auf einen historischen Tiefstand 2021.

Wiener Brunnenmarkt scheint auf Punktekarte zu Straftaten nicht auf

In Wien-Ottakring stieg zudem die Aufklärungsquote von 2020 auf 2021 stark an. Auf einer vom Bundeskriminalamt Anfang 2022 veröffentlichten proportionalen Punktekarte zu Straftaten in Wien scheint das Gebiet um den Brunnenmarkt nicht auf.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 16. Bezirk
  • Faktencheck: Traut sich Wiens Bürgermeister nur mit Personenschutz am Brunnenmarkt?
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen