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Fährt Ferrari mit diesem neuen Flitzer zum Titel?

Der neue SF1000. Ist das Ferraris Weltmeister-Schlitten?
Der neue SF1000. Ist das Ferraris Weltmeister-Schlitten? ©APA
Als erstes der Topteams hat Ferrari seinen neuen Formel-1-Wagen am Dienstag enthüllt. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto scheint außerdem gewillt, Sebastian Vettel weiter die Treue zu halten.
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Der SF1000 wurde am Dienstag in einer pompösen Show mit Orchestermusik, einem Chor und Tanzeinlagen im Theater Romolo Valli in Reggio Emilia vorgestellt. "Ich mag ihn sehr", sagte Sebastian Vettel. Der Name deutet auf den 1.000 Grand Prix von Ferrari in der Formel 1 hin, der in diesem Jahr stattfinden wird.

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Der pathetischen Präsentation zum Trotz gleicht das Auto dem Vorjahrsmodell SF90 fast exakt. Unter der Haube gebe es aber große Unterschiede, versicherten die Protagonisten. "Wir haben an allen Komponenten gearbeitet", erklärte Teamchef Mattia Binotto. "Einige der Konzepte sind sehr extrem." Insgesamt habe man darauf geachtet, das Auto in Hoffnung auf aerodynamische Vorteile schlanker zu bauen.

"Mehr rot als im Vorjahr"

"Er ist auch ein bisschen mehr rot als im Vorjahr", meinte der viermalige Weltmeister Vettel. "Ich kann es nicht erwarten, ihn endlich zu fahren", sagte der 32-Jährige, dessen Vertrag bei Ferrari Ende dieses Jahres ausläuft. Vettel steht unter Druck, da er von seinem Teamkollegen Leclerc schon im Vorjahr teilweise klar in den Schatten gestellt wurde. Der 22-Jährige aus Monaco gilt neben Red Bulls Max Verstappen als Mann der Zukunft in der Formel 1.

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Die Gegenwart beginnt für alle Teams mit den ersten Testfahrten in Barcelona, die am 19. Februar in Montmelo nahe Barcelona starten. Die erstmals mit 22 Rennen ausgetragene Weltmeisterschaft beginnt dann am 15. März mit dem Grand Prix von Australien in Melbourne.

Letztmals 2007 Weltmeister

Für Ferrari wird es Zeit. Die Italiener wurden letztmals 2007 Fahrerweltmeister, ihre bisher letzte Konstrukteurs-WM holten sie im Jahr darauf. "Wir sind alle auf ein Ziel konzentriert, und das ist zu siegen", sagte Ferrari-Präsident Louis Camilleri in dem voll besetzten Theater, in dem auch Michael Schumachers Sohn Mick Platz fand.

Das Jubiläumsrennen von Ferrari wird am 14. Juni dieses Jahres beim Grand Prix von Kanada in Montreal über die Bühne gehen. Das allerdings nur, wenn es nicht zu Verschiebungen kommt. Wegen des Coronavirus könnte das China-Rennen in Shanghai (geplant am 19. April) erst am Ende des Jahres ausgetragen werden.

Hat Vettel noch eine Zukunft bei Ferrari?

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto scheint gewillt, Sebastian Vettel weiter die Treue zu halten. Bei der Suche nach einem zweiten Fahrer neben Charles Leclerc ab der Saison 2021 sei der viermalige Weltmeister aus Deutschland der erste Ansprechpartner, sagte Binotto am Dienstag am Rande der Präsentation des neuen Formel-1-Rennwagens. Spekuliert wird über eine mögliche Verpflichtung von Lewis Hamilton.

Der 32-jährige Vettel hat eine schwierige Saison 2019 hinter sich. Das Duell gegen seinen Stallrivalen Leclerc und damit den Status als Nummer eins verlor er am Ende doch deutlich, obwohl der Monegasse sein erstes Jahr für Ferrari bestritt. Leclerc holte mehr Siege, mehr Pole Positions, Podiumsplätze und Punkte als der Deutsche.

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Während Vettels Vertrag Ende 2020 ausläuft, erhielt der 22-jährige Leclerc im Dezember einen neuen Kontrakt bis 2024. Das ist ein immenser Vertrauensbeweis, wenn man bedenkt, dass Ferrari in der Vergangenheit selbst seinen erfolgreichsten Fahrern selten so lange ausgelegte Verträge gab.

"Seb ist unsere erste Wahl"

Noch ausständig ist die Entscheidung, ob auch Vettel weiter für die Scuderia fahren dürfen wird. Doch Binotto machte schon deutlich, dass der frühere Red-Bull-Pilot die bevorzugte Option sei. "Seb ist unsere erste Wahl im Moment", erklärte der Italiener, der auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt. Es gebe laufend Gespräche, die während der Saison fortgesetzt würden.

Auch Mercedes-Star Hamilton, der in dieser Saison seinen siebenten WM-Titel anstrebt, ist im letzten Jahr seines laufenden Vertrags. Während Vettels Leistungen nicht mehr so konstant wie früher sind, jagt beim drei Jahre älteren Briten in rascher Abfolge ein Karriere-Meilenstein den nächsten. Hamilton, der sich im vergangenen Jahr mit Ferrari-Präsident John Elkann getroffen hat, wäre in vielerlei Hinsicht ein Upgrade zum Deutschen.

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Noch ist jedes Szenario, das Hamilton als Ferrari-Pilot sieht, freilich nicht mehr als ein Gedankenspiel. Binotto gab sich bei der Frage, ob Hamilton eine Option für die Zeit nach 2020 sei, ausweichend. "Wir sind auf unsere Fahrer fokussiert", sagte er. Und Vettel beteuerte, dass er gerne noch länger für Ferrari fahren würde: "Ich fühle mich jung genug."

China-GP wegen Virus verschoben

Die Formel 1 verschiebt wie erwartet wegen des Coronavirus den Grand Prix von China. Das eigentlich für den 19. April geplante vierte Saisonrennen auf dem Shanghai International Circuit solle zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr nachgeholt werden, sofern die Situation sich verbessere, teilten die Motorsport-Königsklasse und der Internationale Automobilverband (FIA) am Mittwoch mit.

(APA)

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