Der Studienleiter Kevin Wise und sein Team haben die These aufgestellt, dass die User entweder “passiv sozial” surfen oder “sozial ausbeutend” in den Profilen anderer stöbern, berichtet Cnet.
Newsfeed versus Stalking
Unter den “passiv sozial” Surfenden verstehen die Forscher jenes Nutzungsverhalten, das sich darauf beschränkt, die Infos aus dem Newsfeed mit zu verfolgen. Das “sozial ausbeuterische” Verhalten charakterisiere sich dadurch, dass die Entscheidung getroffen wird, aktiv auf die Profile der Freunde zu gehen und dort durch Postings, Fotos etc. zu stöbern. Letzteres Surfverhalten bringe die starken Emotionen hervor, so die Forscher.
Die Entscheidung, auf welches Profil man klickt, erfolgt laut dieser Untersuchung nach recht simplen Auswahlkriterien. Entweder werden die Seiten von Personen besucht, die man liebt, oder aber jene von Leuten, die man hasst. Das Stalking in anderen Profilen löst laut den Forschern deutlich stärkere Gefühle aus als das bloße Mitlesen im Newsfeed.
Physische Reaktionen
Die Forscher führten Tests mit verschiedenen Personen durch, bei denen physische Reaktionen während des so genannten “Profil-Stalkings” gemessen wurden. Die Ergebnisse lassen nun zumindest darüber spekulieren, ob Facebook heute zu einem bevorzugten Kanal zählt, über den Menschen inneren Emotionen auslassen.
Psychologen wie Natascha Murashev von dem Blog Psychology.com werfen nun die Frage auf, ob das Facebook-Stalking gar zu einer neuen Art geworden ist, wie Menschen ihren Ärger über Freunde oder Bekannte bewältigen. Möglicherweise entgehen bestimmte Nutzer dadurch tatsächlich einer persönlichen Konfrontation und versuchen auf Facebook “virtuelle Entschuldigungen” zu finden.