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F1-Team Marussia ist Geschichte

Teamsterben in der Formel 1 hat eingesetzt
Teamsterben in der Formel 1 hat eingesetzt
Das insolvente Formel-1-Team Marussia muss endgültig aufgelöst werden und wird damit auch nicht mehr beim Saisonfinale in Abu Dhabi in zwei Wochen antreten. Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens Ende Oktober sei nicht genügend Geld aufgetrieben worden, um den Rennstall vor dem Aus zu bewahren, teilte der Insolvenzverwalter britischen Medien zufolge am Freitag mit.
Kleine Teams fordern mehr Geld
Marussia ist insolvent


Alle 200 Angestellten des Teams aus Banbury müssen sich neue Jobs suchen. Zwar hatte der Rennstall noch für die Saison 2015 gemeldet, konnte aber wohl auch dafür die Gebühren nicht mehr aufbringen. Schon die Reise zu den Rennen in Austin und Brasilien trat Marussia nicht mehr an.

Der Insolvenzverwalter des russischen Rennstalls, Geoff Rowley, teilte britischen Medien mit, es seien keine finanziellen Mittel mehr geflossen. “Es ist zweifelsohne sehr bedauerlich, dass ein Unternehmen mit einem so großen Interesse weltweit und in Großbritannien sein Geschäft aufgeben und schließen muss”, sagte Rowley. Alle 200 Angestellten des im englischen Banbury ansässigen Rennstalls verlieren nun ihre Arbeit. Marussia fuhr erst seit 2012 unter diesem Namen in der Königsklasse des Motorsports. Eine Investorengruppe hatte vor zwei Jahren das Virgin-Team des Unternehmers Richard Branson übernommen.

Marussia hatte wie Caterham vor dem Grand Prix der USA Insolvenz angemeldet. Beide Teams konnten am vergangenen Sonntag in Austin und auch an diesem Wochenende in Sao Paulo wegen ihrer riesigen finanziellen Probleme nicht starten. Marussia wollte aber beim Saisonfinale am 23. November in Abu Dhabi wieder antreten.

Die Notlage der beiden Teams hatte in der Formel 1 eine heftige Debatte über die Verteilung der Einnahmen ausgelöst. Chefvermarkter Bernie Ecclestone hatte daraufhin Fehler zugegeben und Änderungen avisiert, sollten die großen Teams entsprechende Zugeständnisse machen.

Marussia aber ist damit nicht mehr zu retten. Erst vor wenigen Tagen hatte das Team noch unter dem Namen F1 Manor für die kommende Formel-1-Saison gemeldet. Offensichtlich konnte Marussia aber auch die dafür erforderlichen Gebühren nicht aufbringen.  

In dieser Saison hatte der schwere Unfall des Marussia-Piloten Jules Bianchi im Japan-Grand-Prix für Entsetzen gesorgt. Der junge Franzose krachte am 5. Oktober in Suzuka unter einen Bergungskran und zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu. Bianchis Gesundheitszustand gilt immer noch als äußerst kritisch. Der Ferrari-Fahrer hatte beim Klassiker in Monaco als Neunter überraschend die ersten und nun wohl einzigen WM-Punkte für das Nachzüglerteam geholt.

Der ebenfalls insolvente Formel-1-Rennstall Caterham hofft indes noch auf ein Antreten beim Saisonfinale am 23. November in Abu Dhabi. Mittels Crowdfunding über die Website(Minimumbetrag 10 Pfund) sollen binnen einer Woche die dafür nötigen 2,35 Millionen Pfund (2,99 Mio. Euro) gesammelt werden, hieß es in einer Teamaussendung am Freitag.

Ein Start beim letzten Saisonlauf in zwei Wochen ist für Caterham enorm wichtig, weil der Rennstall dadurch vielleicht noch gerettet werden könnte. Durch die Vergabe doppelter Punkte in Abu Dhabi könnte das Nachzüglerteam noch Platz neun in der Konstrukteurswertung erobern. Dieser würde rund 20 Millionen Euro zusätzlich an Preisgeld bringen.

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