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EZB senkt Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent

Im Kampf gegen die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins im Euro-Raum auf ein Rekordtief gesenkt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins im Euro-Raum um 0,25 Prozentpunkte auf den historischen Tiefstand von 1,25 Prozent gesenkt. Das teilten die Währungshüter am Donnerstag in Frankfurt im Anschluss an eine turnusmäßige Ratssitzung mit.

Eine weitere Lockerung der geldpolitischen Zügel war von Beobachtern angesichts der sich verschärfenden Konjunkturkrise erwartet worden. Viele Experten hatten sogar mit einer Verringerung des Leitzinses um 0,5 Prozent gerechnet, zumal die Teuerungsrate im Euro-Raum bei nur noch 0,6 Prozent liegt.

Zum letzten Mal hatte die EZB den Leitzins vor einem Monat auf den bisherigen Rekordtiefstand von 1,5 Prozent herabgesetzt. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet wollte die aktuelle Entscheidung der Währungshüter am Nachmittag um 14.30 Uhr erläutern.

In einer ersten Reaktion hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Zinsentscheidung scharf kritisiert. “Es ist unverantwortlich, in der jetzigen Situation die Zinsen nicht radikal zu senken”, sagte DGB-Chefvolkswirt Dierk Hirschel am Donnerstag zu Reuters. Die Europäische Zentralbank (EZB) riskiere, dass sich die Krise weiter verschärfe. “Sie gefährdet damit Arbeitsplätze und riskiert weitere Unternehmenspleiten”, sagte Hirschel.

Die EZB hat am Donnerstag weiters den Einlagezinssatz auf 0,25 Prozent gesenkt. Damit bekommen Banken, die Geld bei der EZB kurzzeitig parken, von der Notenbank weniger Zinsen gutgeschrieben. Zuvor lag der Zinssatz, der stets niedriger ist als der Leitzins, bei 0,5 Prozent. Der Spitzenrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken kurzfristig Geld beschaffen können, sank auf 2,25 Prozent von 2,5 Prozent.

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